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Inga Moore hat den Text der ersten fünf Kapitel von "Der Wind in den Weiden" zu einer eigenen Geschichte gemacht. Sie erzählt vom Maulwurf, der den Staubwedel hinwirft, den Frühjahrsputz Frühjahrsputz sein läßt und wohlgemut ins große Abenteuer aufbricht.

Produktbeschreibung
Inga Moore hat den Text der ersten fünf Kapitel von "Der Wind in den Weiden" zu einer eigenen Geschichte gemacht. Sie erzählt vom Maulwurf, der den Staubwedel hinwirft, den Frühjahrsputz Frühjahrsputz sein läßt und wohlgemut ins große Abenteuer aufbricht.
Autorenporträt
Kenneth Grahame, 1859 in Edinburgh geboren, musste nach dem Tod seiner Eltern nach Oxford übersiedeln. Da er sich ein Studium nicht leisten konnte, trat er in die Dienste der Bank von England, wo er bis in den Vorstand aufrückte. 1907 gab er seine Position aus gesundheitlichen Gründen auf. Inzwischen hatte er sich mit Erzählungen, ursprünglich für seinen Sohn geschrieben, einen Namen als Autor gemacht. Zu seinen berühmtesten Werken zählt die Geschichte vom Fluss "Der Wind in den Weiden", ein Klassiker der Kinderliteratur. Grahame starb 1932 in Pangbourne.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.08.2002

Kiesel auf die Stille legen
Tobias Burghardt verdichtet Südamerika, Japan und Europa

Dinge in Worte, Bilder in Sprache, Gedichte in Gedichte zu übersetzen ist das Handwerk der Poesie, und Tobias Burghardt übernimmt all diese Aufgaben in seinem Band "Flußufer". Burghardt, der vor allem als Entdecker und Übersetzer lateinamerikanischer Lyrik hervorgetreten ist, verbindet dabei sein eigenes Dichten mit japanischen Kalligraphien und der Übersetzung sephardischer Gedichte zu einem kohärenten Ganzen. Dessen Form versucht auf die paradoxen Fragen des argentinischen Dichters Antonio Porchias zu antworten: "Was ich mir sage: Wer sagt es? Wem / wird es gesagt?" Das Sprechen des Dichters ist immer schon ein Übersetzen seiner selbst.

Das Buch ist geprägt durch Lateinamerika und Japan, doch es folgt auch deutschen Vorbildern, indem er etwa Oskar Loerkes Ton im Gedicht "Distelmond" aufnimmt oder Hölderlin fortführt: "Mitte des Lebens, / als ob es die Wegstrecke / des Busfahrers wäre". Nur selten wird eine Saite zu hoch gegriffen, und auch manche Metapher klingt nicht mehr ganz frisch ("im Gedächtnis der Stauden, wohin wir / auch sehen auf unermüdlicher Irrfahrt..."), doch meist wird die Intonation getroffen, bisweilen auch ironisch aus der Umgangssprache übernommen: "Ja, telephonisch / sind wir uns schon begegnet / persönlich noch nicht." So lautet ein Dreizeiler aus den "Tokioter Bagatellen", von denen eine dem Tusch-Maler Tendo zugeeignet ist: "Weg des Vergessens / Nachtblume oder Schneemond / Linien ins Leere." Der eigentlich undarstellbare Vorgang des Vergessens wird durch die Bilder der Mittelzeile abstrakt veranschaulicht. Ein abgegriffener lyrischer Gegenstand (Blume, Mond) wird jeweils aus dem Kontext (Nacht, Schnee) hervorgehoben und verschwindet sogleich wieder in dessen Farblosigkeit: "Linien ins Leere" - für einen Moment werden sie sichtbar.

Das Kleinod des Bandes sind aber Burghardts Übersetzungen aus dem Sephardischen: Eine ganze Person und die mit ihr vergehende Sprache werden ins Licht gehoben. Die französische Schriftstellerin Clarisse Nicoïdsky wurde 1938 in Lyon geboren, ihre Eltern stammten aus Triest und Sarajevo. Sie selbst entging dem Holocaust, die meisten ihrer Angehörigen nicht. Und so kommt es, daß sie nur die Gedichte zum Andenken ihrer Mutter in der Sprache ihrer Kindheit, in der Sprache der versteckten Existenz abgefaßt hat: "Und wie werde ich / deine verlorenen Augen vergessen, / und wie werde ich / die Nächte vergessen, / als meine sich schlossen / und deine / offen bleiben, / als sich aus Furcht / die Augen der Toten öffneten, / um uns dieses Licht zu geben, / das niemals starb. / Sag / wie werde ich vergessen". So einprägsam beginnt der Zyklus "Lus ojus - Die Augen", in dem Tobias Burghardt zugleich die Definition seines eigenen Dichtens erfüllt: "Von Mal zu Mal / einen weiteren Kiesel / auf die Stille legen."

THOMAS POISS

Tobias Burghardt: "Flußufer". Mit sephardischen Gedichten von Clarisse Nicoïdsky. Mit kalligraphischen Blättern von Taijin Tendo. Edition 350 im Verlag der Kooperative Dürnau, Dürnau 2001. 80 S., 3 Abb., geb., 14,50 [Euro].

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