"Werte" humanistischen Denkens und humaner Lebensgestaltung gelten nicht verabsolutiert für sich allein, sondern stehen in permanenter Spannung und Konkurrenz zueinander. Das politisch-soziale Gewissen ist beispielsweise eine gute Sache, die Sorge um sich selber aber auch. "Seelenruhe" als Lebenswert macht nur dann Sinn, wenn sie immer wieder durch kritisch-schöpferische Unruhe aufgehoben wird. Das Buch hebt die Eindimensionalität bekannter Leitbegriffe wie "Lebenssinn", "Vernunft" und "Transzendenz" auf und setzt scheinbar festgelegte Mythen (Sisyphos, Kassandra) in neue interpretative Zusammenhänge. Pädagogische Schlussfolgerungen runden die Denkergebnisse ab. Humanistisches Denken wird metaphorisch als Geselligkeit "am Jungbrunnen des Lebens" zusammengefasst.