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Arbeiterpoetik und Tagebuchaufzeichnungen verbinden sich in diesem ungewöhnlichen Roman zu einem solidarischen und zärtlichen Manifest. »Am laufenden Band« ist die Geschichte eines jungen Mannes, der als Zeitarbeiter in Fischfabriken und Schlachthöfen in der Bretagne arbeitet. In einer einfachen und einfühlsamen Sprache erzählt Joseph Ponthus mit viel Humor von seinem Arbeitsalltag. Er berichtet von Monotonie und Schichtarbeit, von Kälte und Gestank, von körperlicher Erschöpfung und dem allgegenwärtigen Tod von Tieren, aber auch von der Solidarität der Arbeiterschaft und der »paradoxen…mehr

Produktbeschreibung
Arbeiterpoetik und Tagebuchaufzeichnungen verbinden sich in diesem ungewöhnlichen Roman zu einem solidarischen und zärtlichen Manifest.
»Am laufenden Band« ist die Geschichte eines jungen Mannes, der als Zeitarbeiter in Fischfabriken und Schlachthöfen in der Bretagne arbeitet. In einer einfachen und einfühlsamen Sprache erzählt Joseph Ponthus mit viel Humor von seinem Arbeitsalltag. Er berichtet von Monotonie und Schichtarbeit, von Kälte und Gestank, von körperlicher Erschöpfung und dem allgegenwärtigen Tod von Tieren, aber auch von der Solidarität der Arbeiterschaft und der »paradoxen Schönheit« der Hallen. Während er am Fließband steht und gegen Tonnen von Wellhornschnecken kämpft, erinnert er sich an die Musikerinnen und Schriftsteller, die ihn prägten. Dank Dumas wird er wieder Musketier, mit Apollinaire ist er Lous Liebhaber, mit Marx kämpft er gegen die Auswüchse des Kapitalismus.

»Am laufenden Band« ist sowohl Versroman als auch soziologische Studie über die Mechanismen der Fabrikarbeit und die moderne Sklaverei in der Lebensmittelindustrie. Es vereint die Stimme des Arbeiters mit der des Intellektuellen - eine Liebeserklärung an die Kunst und eine zutiefst menschliche Hommage an die Arbeiterklasse.

Autorenporträt
Joseph Ponthus, 1978 geboren, studierte Literatur und Soziale Arbeit in Reims und Nancy. Nach einer zehnjährigen Tätigkeit als Sozialarbeiter in Pariser Vororten zog er 2015 in die Bretagne und arbeitete dort zweieinhalb Jahre in Fischfabriken und Schlachthöfen. 2019 erschien sein Roman À la ligne. Feuillets d'usine, der in Frankreich überaus erfolgreich war und bis dato in acht Sprachen übersetzt wurde. Für À la ligne erhielt Joseph Ponthus mehrere Preise u. a. den Grand Prix RTL Lire 2019, den Prix Jean Amila-Meckert und den Prix Eugène Dabit du roman populiste. Joseph Ponthus starb im Februar 2021 im Alter von 42 Jahren an Krebs. Mira Lina Simon, 1988 in Kiel geboren, studierte Theaterwissenschaft, Romanistik und Neuere Deutsche Literatur in München und Nizza. 2020 war sie Stipendiatin des Goldschmidt-Programms sowie der Berliner Übersetzerwerkstatt. Claudia Hamm , geboren 1969, ist Regisseurin, Autorin von Theatertexten und Essays und Literaturübersetzerin, v.a. von Emmanuel Carrère, aber auch Mathias Énard, Édouard Levé, Nathalie Quintane, Ivan Jablonka, Joseph Ponthus, Joseph Andras. Für ihre Übersetzung von Carrères Das Reich Gottes wurde sie für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse nominiert und erhielt den Übersetzerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2016.  
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensent Steffen Herrmann hätte sich vielleicht etwas mehr erwartet von Joseph Ponthus' Aufzeichnungen eines Fabrikarbeiters und Literaurwissenschaftlers. Dass der Autor das Milieu der Arbeiter in den Fischfabriken der Bretagne nicht entwirft, geschweige politisch auflädt, scheint Herrmann zu enttäuschen. So bleibt der ohne Satzzeichen daherfließende Text bloße Bestandsaufnahme eines zwischen Fließband und Schreiben zerrissenen literarischen Ichs, meint Herrmann. Immerhin: Literarische Verweise und philosophische Gedanken unterbrechen die Eindrücke aus der Fabrik, so der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Joseph Ponthus gibt in 'Am laufenden Band' Einblicke in das ausbeuterische System des Fleischerei-Kapitalismus. Claudia Hamm und Mira Lina Simon haben den Versroman nahezu perfekt übersetzt.« - Sebastian Fobbe, Tralalit Sebastian Fobbe TraLaLit Plattform für übersetzte Literatur 20211117