Friedo Lampe: Am Rande der Nacht. RomanErstdruck: Berlin, Rowohlt, 1934. Neuauflage 1950 unter dem Titel »Ratten und Schwäne«, Hamburg, Claassen Verlag, 1950.Neuausgabe, herausgegeben von Karl-Maria Guth, Berlin 2023.Der Text dieser Ausgabe wurde behutsam an die neue deutsche Rechtschreibung angepasst.Umschlagabbildung: Caspar David Friedrich, Schwäne im Schilf, um 1820Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.Die Sammlung Hofenberg erscheint im Verlag Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH, Berlin
"Friedo Lampe schrieb dichterische Prosa, Sätze voller Schwermut, zart und kräftig zugleich in Geschichten, die vom ersten Wort an die Spannung des Unheimlichen hatten, auch wenn sich Unheimliches in ihnen gar nicht ereignete. Sie waren bürgerliche Welt, diese Geschichten, aber auf magische Weise durchschaute bürgerliche Welt (...). Es ist kein umfangreiches, aber ein wichtiges, vollendetes, nobles, noch unausgeschöpftes Oeuvre, voll von Lesefreuden, ein Lehrbuch für junge Schriftsteller, und ich glaube, es zählt zum Bleibenden der deutschen Literatur." (Wolfgang Koeppen) "Hier soll, mit Worten, ein kleiner Gedenkstein errichtet werden für einen Erzähler, der ein dauerhafteres Monument verdient. Dieses freilich müßte ihm seine Vaterstadt Bremen setzen, doch darf man zweifeln, daß sie dergleichen im Sinne habe. Die hansischen Städte sind spröde, sie feiern ihre verlorenen Söhne nicht oder nur widerstrebend, und ein Künstler ist immer ein verlorener Sohn. Ihn, Friedo Lampe, halb zu vergessen, aber wäre eine Unachtsamkeit, die nicht statthaft ist, und eine Geschichte der neueren deutschen Literatur, die ihn mit drei Zeilen abtut, ermangelt der richtigen Wertsetzung." (Kurt Kusenberg) "Im Jahre 1933 erschien sein Roman "Am Rande der Nacht", ich las ihn damals mit großer Anteilnahme, denn es waren auch dann schon deutsche Prosadichtungen von solcher Qualität sehr selten (...). Und was damals (...) so schön und stark ansprach, ist nicht verblaßt und hat standgehalten, es bewährt sich aufs schönste und fesselt und entzückt wie einst, man ist dankbar für die Mehrzahl der hinzugekommenen kleineren Dichtungen, und einige davon, vor allem "Septembergewitter", ergänzen und verstärken den Eindruck (...). Ich werde diesen Band, für den der Verleger gepriesen sei, allen meinen Freunden empfehlen." (Hermann Hesse)