Lucia
Am Seil - Eine Heldengeschichte von Erich Hackl
Erzählt wird hier über das Leben von Reinhold Duschka, der aufgrund seiner Hilfe bei der Unterbringung von Juden zur Zeit des zweiten Weltkrieges ein Gerechter zu den Völkern geworden ist. Diese Auszeichnung gebührt einem selbstlosen Mann,
der diese wirklich verdient hat.
Reinhold Duschka ist der beste Freund von Rudolf Kraus, mit…mehrLucia
Am Seil - Eine Heldengeschichte von Erich Hackl
Erzählt wird hier über das Leben von Reinhold Duschka, der aufgrund seiner Hilfe bei der Unterbringung von Juden zur Zeit des zweiten Weltkrieges ein Gerechter zu den Völkern geworden ist. Diese Auszeichnung gebührt einem selbstlosen Mann, der diese wirklich verdient hat.
Reinhold Duschka ist der beste Freund von Rudolf Kraus, mit von der Partie die Chemikerin Regina Steinig. Das Grüppchen trifft sich oft mit Gleichgesinnten in Wien, philosophiert über vieles und unternimmt oft gemeinsame Wanderungen. Unbeschwert ist diese Zeit, von den Problemen die Regina als Jüdin noch erwarten werden, ist nichts zu ahnen.
Als Regina von Rudolf schwanger wird, möchte sie ihn nicht heiraten, dazu tauge er in ihren Augen nicht. Ihre Tochter Lucia wird geboren, um weiter arbeiten gehen zu können, versorgt der Großvater das Kind. Als dann 1939 alles anders wird, müssen Regina und ihre damals etwa 10 Jährige Tochter untertauchen.
Reinhold, der mit Regina auch nach dem Weggang seines Freundes noch Kontakt pflegt, nimmt Mutter und Tochter kurzerhand in seiner Werkstatt auf. Sie müssen sich dort verstecken, sobald die Gefahr besteht das Lieferanten oder Kunden sie sehen könnten. An Tagen, in denen in der Werkstatt nicht gearbeitet wird, müssen sie sehr leise sein, damit der Schutzward nicht versehentlich auf sie aufmerksam wird. Eine schwere Zeit für alle drei. Reinhold muss drei Leute verköstigen, ein schweres Unterfangen in dieser Zeit.
Lucia, die durch ihre Erinnerung an diese Zeit durch die Erzählung führt, hat selbst einige Lücken, und räumt oft ein, dass ihre Erinnerungen auch falsch sein könnten. Das Bild, welches sie von Reinhold übermittelt, ist immer ein Gutes. Sie beschreibt ihn als geduldigen Mann, der ihr immer eine Aufgabe in seiner Werkstatt gegeben hat, wahrscheinlich um ihr die Zeit erträglicher zu machen.
Als die Werkstatt von einer Bombe getroffen wird, ist Reinhold wieder zur Stelle und hilft wo er nur kann.
Der letzte Abschnitt bietet dem Leser interessante Einblicke nach dem Krieg. Einige Personen aus Duschkas Leben, wie seine Tochter, ein Enkel und ein ehemaliger Arbeiter kommen zu Wort. Sie spiegeln teilweise einen ganz anderen Mann wieder. Dem Leser bleibt selbst überlassen, was er mit diesen Informationen macht. Mir persönlich hat imponiert, was dieser Mann für Lucia und ihre Mutter getan hat. Erich Hackl hat gut daran getan seine Geschichte hier niederzuschreiben. Mehr möchte ich dazu gar nicht schreiben, man sollte dieses Buch selbst lesen, es spricht Bände!