Es ist Winter, als Saída ankommt. Sie kommt mit ihrem Koffer und ohne ein Wort. Das Mädchen, das ihre Freundin werden will, beginnt zu suchen. Überall forscht sie nach Saídas Wörtern, sie sucht unter Tischen und zwischen Buntstiften, in Manteltaschen und Heften. Erst als sie versteht, dass Saída ihre Sprache nicht verloren hat, sondern mit ihren Wörtern in diesem frenden Land nichts anfangen kann, beginnen die Mädchen mit dem Tauschen: fremde Wörter gegen eigene, neue Laute gegen vertraute, Schriftzeichen, die wie Blumen aussehen, gegen Buchstaben aus Balken und Kreisen. Über diesem Hin und Her vergeht der Winter und als die Mandelbäume blühen, sind sie Freundinnen, jede reicher durch die Welt der anderen.Dieses Bilderbuch erzählt poetisch und mit Bildern wie aus einer Traumwelt von der Begegnung zweier Kinder aus verschiedenen Kulturen, die forschend und spielend Fremdes zu Eigenem machen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Susana Gómez Redondo erinnert mit ihrem Bilderbuch "Am Tag, als Saída zu uns kam" daran, dass es auch im eigenen Land eine Freude sein kann, andere Kulturen kennen zu lernen, erklärt Regina Riepe. Anfangs kann sich die Ich-Erzählerin kaum mit Saída verständigen, weil diese aus Marokko kommt und Arabisch spricht, aber mit Bildern, Händen und Füßen bringen die beiden einander schnell Wörter aus ihrer jeweiligen Sprache bei, die immer auch in arabischer Schrift und Lautschrift abgedruckt sind, fasst die Rezensentin zusammen. Angesichts all der gegenwärtigen Debatten ist dieses Buch eine echte Wohltat, findet Riepe.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH