Noli me tangere-Am Tag und in der Nacht
Claire und Rob führen eine Musterehe voller Liebe, gemeinsamen Glückes und Zärtlichkeit. Einfach ein Traumpaar, die ihr Glück durch ihr erstes gemeinsames Kind vervollständigen wollen. Claire ihren ungeborenen Sohn für den sie eine Liebe empfindet, die
nicht mit Worten zu beschreiben ist. Umso mehr trifft sie der Schock als sie ihr Kind verliert, das nie…mehrNoli me tangere-Am Tag und in der Nacht
Claire und Rob führen eine Musterehe voller Liebe, gemeinsamen Glückes und Zärtlichkeit. Einfach ein Traumpaar, die ihr Glück durch ihr erstes gemeinsames Kind vervollständigen wollen. Claire ihren ungeborenen Sohn für den sie eine Liebe empfindet, die nicht mit Worten zu beschreiben ist. Umso mehr trifft sie der Schock als sie ihr Kind verliert, das nie die Gelegenheit erhielt das Licht der Welt zu erblicken und die bedingungslose Liebe seiner Eltern zu erfahren.
Claire gibt Rob die Schuld am Tod von Oliver, sie distanziert und schottet sich immer weiter von ihm ab. Es geht sogar so weit, dass Claire seine Berührungen nicht länger erträgt und glaubt, dass sie nie mehr im Stande sein wird Liebe zu empfinden und Nähe zu ertragen.
Ihr einziger Trost sind die Briefe von Daisy, einer jungen und lebensbejahenden Frau, die diese im 2ten Weltkrieg verfasste. Claire findet in den Briefen Parallelen zu Daisys und ihren Leben und möglicherweise entdeckt sie auch den Weg zu ihren eigenen glücklichen Leben.
Fazit
Obwohl ich keine eigenen Kinder habe, konnte ich durch die Wortwahl und den Sprachstil der Autorin durchaus nachvollziehen welche Gefühle Claire empfand als sie erfuhr, dass sie schwanger ist. Die geschriebenen Zeilen strotzen nur so vor Liebe zu dem Kind und vor Vorfreude auf dieses. Man kann deutlich erkennen welches Ausmaß Claires Liebe zu Oliver, ihren ungeborenen Sohn, angenommen hat. Er wurde zu ihren Lebensinhalt. Eine reine und bedingungslose Liebe empfand sie für ihn. Deshalb ist es auch nicht wunderlich, dass die Nachricht von Olivers Tod ein Schock war, der ihres und Robs Leben unwiderruflich verändert. Claires Schmerz und Verzweiflung sind praktisch mit Händen zu greifen, Man kann einfach nicht anders als mitzutrauen mit dieser gebrochenen und tristessen Frau, die ihr Kind verlor, die ihr Leben verlor. Es passiert einen unweigerlich, dass der Schmerz auf einen selbst übergeht und man gleichzeitig froh ist, dass man nicht ihr Schicksal teilen muss.
Liebe und Nähe scheinen für Claire zwei Begriffe geworden zu sein, die nicht mehr in ihren Wortschatz existieren. Sie kann nicht mal mehr die Nähe zu ihren Ehemann ertragen, dem sie die Schuld am Tod des Kindes gibt. Noli me tangere. Fass mich nicht an. Worte, die ihr jetziges Leben beschreiben, denn Nähe und Berührungen sind für Claire keine Option mehr, da mag sich Rob noch so sehr bemühen, es ist nie genug.
Den einzigen Trost spenden die Briefe von Daisy, die ihrer Freundin von ihren londoner Leben während der Kriegszeit berichtet. Die Highlights dieser Berichte stellen die Beschreibungen von Daisys Museenbesuche dar. Claire begibt sich auf die Spur von Daisy und besichtgt die, in den Briefen, beschriebenen Gemälde. Es ist sozusagen eine Geschichte in der Geschichte, die meiner Meinung nach dem Buch das gewisse Etwas und einen positiven "Touch" in Claires von Trauer gepeinigten Leben verleit.
Die Gemälde sind im Buch als Illustrierte abgebildet, was mich überaus positiv überrascht hat, denn bisweilen ist es unüblich gewesen in den Büchern der modernen Literatur solche abzubilden. Eine kleine Überraschung, die einen die mühselige gedankliche Rekonstruktion der Gemälde anhand der Beschreibungen im Buch erspart.
Alles in allem lässt sich sagen, dass mich das Lesen des Buch zutiefst berüht hat, denn die Autorin weckt Gefühle und Ängste in mir, die ich bis dahin noch nie empfand und erst durch Claires Leid erfahren durfte. Ich sage bewusst DURFTE, denn normalerweise hat man nicht die Gelegenheit solche Gefühle zu erleben ohne hautnah betroffen zu sein. Und doch habe ich dieses Privileg genossen und weiss nun das Glück nicht von Claires Schicksal betroffen zu sein umso mehr zu schätzen