Irland 1846. Das zweite Jahr in Folge ist das Land von der Kartoffelfäule befallen. Die Menschen hungern und werden von ihrem Land verjagt, wenn sie keine Abgaben mehr machen können. So geschieht es auch Rose Campbell und ihren Töchtern Molly und Fanny. Man treibt sie aus ihrem Haus und zündet es
an.
Auf der Flucht finden sie eine Höhle, in der sie fürs erste bleiben wollen. Molly macht sich auf…mehrIrland 1846. Das zweite Jahr in Folge ist das Land von der Kartoffelfäule befallen. Die Menschen hungern und werden von ihrem Land verjagt, wenn sie keine Abgaben mehr machen können. So geschieht es auch Rose Campbell und ihren Töchtern Molly und Fanny. Man treibt sie aus ihrem Haus und zündet es an.
Auf der Flucht finden sie eine Höhle, in der sie fürs erste bleiben wollen. Molly macht sich auf die Suche nach Essbarem und trifft auf Bryan, der sich schon länger in der Gegend aufhält und auf sich allein gestellt ist. Er zeigt Molly, wie sie Fische fangen und was man tun kann, um zu überleben.
Als der Winter kommt und die schon kränkliche Mutter noch mehr unter den Wettereinflüssen leidet, entschließen sich die Campbells und Bryan, in eins der verhassten Arbeitshäuser zu gehen mit der Option, sich im Frühling gemeinsam auf den Weg nach Amerika zu machen.
Nach einigen Widrigkeiten gelingt es ihnen auch, Tickets fürs Schiff zu ergattern und gemeinsam an Bord zu gehen.
Werden sie es schaffen, alle nach Amerika zu kommen und was erwartet sie dort? ...
Thomas Jeier hat sich mit diesem Buch der Thematik um die große Hungersnot in Irland angenommen.
Während der Hungersnot (1845 - 1849) starben in Irland 1 Mio. Menschen und ca. 2 Mio. wanderten daraufhin aus, größtenteils nach Amerika.
Die Politik der englischen Besatzer war unmenschlich, Hilfe konnte für die Bevölkerung nicht erwartet werden. Wer in der Lage war, ging ins Arbeitshaus, wo die Ausbeutung der Bevölkerung weiterging.
Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt, dem Leben mit der Hungersnot in Irland und das Leben in der Neuen Welt.
Dem Autor ist es sehr gut gelungen, die vorhandene Stimmung und Not der hungernden Bevölkerung glaubhaft darzustellen. Er zeichnet mit einer brutalen Offenheit die Missstände und Verhältnisse in den Arbeitshäusern auf. Korruption und Ausbeutung wohin man sieht.
In diese Mühle gerät die Familie Campbell. Fanny, die ein hübsches Mädchen ist und die Aufmerksamkeit des Aufsehers auf sich lenkt, kann für ihre Familie ein paar Vergünstigungen aushandeln.
Die willensstarke Molly lässt sich den Mund nicht verbieten und eckt überall an. Ihr Antrieb ist die Liebe zu Bryan und die Hoffnung, mit ihm gemeinsam nach Amerika auszuwandern.
Molly ist die Sympathieträgerin im Buch. Ihre Verzweiflung und Hoffnung lässt sich sehr gut nachvollziehen. Sie ist eine Kämpfernatur, egal, ob in Dublin, wo sie Bryan sucht oder in Amerika. Nie gibt sie auf.
In Amerika wird sie dann zur absoluten Kämpferin. Nachdem sie in Irland überlebt hat, will sie sich von Amerika nicht unterkriegen lassen.
Sie beschließt in den Westen zu gehen und macht sich auf einen langen Weg.
Thomas Jeier hat den Weg einer starken Frau beschrieben, die sich nie unterkriegen lässt, die nie den Glauben an Bryan und die Liebe verloren hat und die aus allem etwas Positives schöpfen kann.
Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Die geschichtlichen Ereignisse sind hervorragend recherchiert und umgesetzt.
Ich habe schon einiges über die Hungersnot in Irland gelesen, schon weil mich das Land interessiert, aber die Beschreibungen der brutalen Ausbeutung in den Arbeitshäusern war mir neu und machte mich sehr betroffen.
Das war das 3. Buch, welches ich von Thomas Jeier gelesen habe, es wird mit Sicherheit nicht das letzte gewesen sein.
Ich kann dieses Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.