Zum 300. Geburtstag von John Newton (1725-1807) "Amazing Grace", das Lied mit der eingängigen Melodie, das besonders nach dem 11. September 2001 weltweit überall gesungen wurde - hinter dem großen Hymnus steckt eine ganz ungewöhnliche, ja dramatische Geschichte. John Newton, der Dichter des Liedes, schrieb die Verse zum Neujahrstag 1773: Er beschreibt hier, wie ihn die Gnade ergriffen hat und ihn, der sich von Gott zum Kapitän eines Sklavenschiffes berufen sah, zu einem Vorkämpfer für die Abschaffung der Sklaverei werden ließ - denn vor Gott sind alle Menschen gleich! Wer war dieser Mann, der die "erstaunliche Gnade" Gottes so ergreifend rühmte? Newton war von einem Handelsschiff aus Afrika gerettet worden, als er sich während eines elfstündigen Sturms auf dem Atlantik dem christlichen Glauben zuwandte. Jahre später als Pfarrer, schrieb er die Hymne für den Gebrauch in seiner Gemeinde. Im Laufe der darauffolgenden zwei Jahrhunderte findet sich "Amazing Grace" in immer mehr Gesangsbüchern, und im zwanzigsten Jahrhundert avancierte es zu einem Gospel- und Folk-Standard, bevor die Popmusik es entdeckt. Es wurde bereits von den unterschiedlichsten Künstlern wie Elvis Presley, Ladysmith Black Mambazo, Tiny Tim, Al Green, Johnny Cash, Rod Stewart, Chet Baker und Destiny's Child interpretiert. Von John Newtons unglaublicher Lebensgeschichte bis zur Rolle der Hymne in der amerikanischen Spiritualität und Kultur ist Amazing Grace ein beispielloses Stück Musikgeschichte.