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Patrick Deville
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Produktdetails
- Verlag: Points
- ISBN-13: 9782757880470
- Artikelnr.: 68311235
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensentin Ingeborg Waldinger ist beeindruckt von der deutschen Übersetzung von Patrick Devilles "Amazonia", dem siebten von zwölf "Romanen ohne Fiktion", durch Sabine Müller und Holger Fock. Waldinger lässt uns wissen, dass der gleichnamige Protagonist sich in dem Roman in Begleitung seines Sohnes von Brasilien bis zu den Galapagos Inseln auf eine Spurensuche der letzten anderthalb Jahrhunderte begibt. Die Romanreihe ist ein literarisches Projekt, dass der Autor bereits seit über zwanzig Jahren vorantreibt und für das er stets fleißig die Welt bereist, informiert die Rezensentin. Abgeneigt ist sie dieser großen Erzählung mit faszinierender Bildlichkeit jedenfalls nicht, denn sie trage Waldinger wie ein "fliegender Teppich" hin zu fantastischen Horizonten. Unterstrichen wird dies der Rezensentin zufolge von der unglaublichen Schönheit und den teuflischen Lebewesen der immer wieder ins Bild rückenden Natur. Ein ungezwungen erzähltes Buch, das vom Talent des Autors zeugt, schließt die Rezensentin zufrieden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Den legendären Forschern, Eroberern und Revolutionären, den fernwehkranken Glücksrittern und Literaten dieser Welt ist Devilles Werk gewidmet. Es trägt uns fort wie ein fliegender Teppich, befördert uns an Horizonte, wo es nur so brodelt vor Träumen und Räuschen, Pioniergeist und Machtdrang, Gewinn und Ruin.« Ingeborg Waldinger Neue Zürcher Zeitung
Broschiertes Buch
Ungeordnete Annalen eines Weltenwanderers.
Die Lektüre eines Deville’schen Buches ist immer wieder wie ein Tauchgang in die Tiefen von Geschichte und Kultur, von Geschichten und Anekdoten.
In seinem neuesten Buch öffnet er abermals seine Homme de lettres-Schatulle und reist …
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Ungeordnete Annalen eines Weltenwanderers.
Die Lektüre eines Deville’schen Buches ist immer wieder wie ein Tauchgang in die Tiefen von Geschichte und Kultur, von Geschichten und Anekdoten.
In seinem neuesten Buch öffnet er abermals seine Homme de lettres-Schatulle und reist mit uns durch Amazonien, ein Gebiet fast so groß wie Australien mit dem längsten Fluss der Erde mit über 1000 großen Nebenflüssen. Es ist die grüne Lunge unserer Erde, die bedroht ist von Hab- und Machtgierigen, denen weder Fauna und Flora noch die indigenen Menschen und Ihre Lebensweise etwas bedeuten.
Deville spannt Bögen durch Zeit und Raum wie ein Zen-Bogenschütze und verbindet die Schicksale von Abenteurern, Entdeckern, Eroberern, Königen, Politikern, Schriftstellern, Forschern und Dichtern: Menschen, die ihr Umfeld, ihre Umwelt, die Welt prägten und beeinflussten. Wir reisen mit ihm durch die Jahrhunderte – von den Inkas zu Pizarro und Cortes zu Aguirre und Fitzcarraldo, von Darwin zu Pasteur zu Alexander von Humboldt, von Bolivar zu den Sandinisten, von den Sklaven zu den Latifundisten. Von den indigenen Einwohnern zu der weißen Herrscherklasse. Gold, Kautschuk, Holz und Kaffee weisen uns den Weg der Ausbeuter durch das grüne Labyrinth der Wasserwege, des Regen-waldes. Seine literarischen Weggefährten: von Thoreau zu Rimbaud zu Cendrars zu Lévi-Strauss. All diese „Who is who“-Nebenflüsse verbinden sich zu einem großen Strom.
Kern dieses neuen Buches seines Abrakadabra-Projektes ist die Beziehung zwischen Vätern und Söhnen. Er reist diesmal nicht allein durch Länder und Zeiten, sondern in Begleitung von Pierre, seinem Sohn. Pierre ist Fotograf, Musiker und ebenso wie der Vater ein besessener Notizbuchschreiber. Mal sind sie sich nah, mal gibt es Fremdheit und Distanz zwischen ihnen. Ein natürliches Phänomen der Vater- und Sohnesschaft, besonders auf beengtem Raum.
Vater- und Sohnesliebe sind archetypische Verknüpfungen: schon Montaigne stellte fest, „dass dem kleinen Samentropfen, aus dem wir hervorgehen, nicht alleine Gestalt, sondern auch die Denkweise und Neigungen unserer Väter eingeprägt sind“.
Allerdings – wo bleiben die Denkweisen und Neigungen der Mutter? Da war Montaigne wohl nicht ganz auf der feministischen Höhe….
Deville ist ein Kosmopolit, ein Welt-Erfahrener, ein Welt-Erfahrender, er ist kein Voyeur, sondern ein Lotse, der Verbindungen über Kontinente und Zeiten opulent zu schildern weiß.
Er ist eben kein „In 80 Tagen um die Welt“-Reisender wie die heutigen Instagrammer, die bei ihren Stippvisiten glauben, „Land und Leute“ kennengelernt zu haben.
Für mich ist jedes Buch von Patrick Deville wie ein Torso, den ich selbst lebendig werden lassen muss. Indem ich wie er tauche, eintauche in den globalen Kreislauf von Wissen und Bildung.
Für dieses enzyklopädische Wimmelbuch ein großes Dankeschön.
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