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A biography of a staple grain we often take for granted, exploring how wheat went from wild grass to a world-shaping crop. At breakfast tables and bakeries, we take for granted a grain that has made human civilization possible, a cereal whose humble origins belie its world-shaping power: wheat. Amber Waves tells the story of a group of grass species that first grew in scattered stands in the foothills of the Middle East until our ancestors discovered their value as a source of food. Over thousands of years, we moved their seeds to all but the polar regions of Earth, slowly cultivating what we…mehr

Produktbeschreibung
A biography of a staple grain we often take for granted, exploring how wheat went from wild grass to a world-shaping crop. At breakfast tables and bakeries, we take for granted a grain that has made human civilization possible, a cereal whose humble origins belie its world-shaping power: wheat. Amber Waves tells the story of a group of grass species that first grew in scattered stands in the foothills of the Middle East until our ancestors discovered their value as a source of food. Over thousands of years, we moved their seeds to all but the polar regions of Earth, slowly cultivating what we now know as wheat, and in the process creating a world of cuisines that uses wheat seeds as a staple food. Wheat spread across the globe, but as ecologist Catherine Zabinski shows us, a biography of wheat is not only the story of how plants ensure their own success: from the earliest bread to the most mouthwatering pasta, it is also a story of human ingenuity in producing enough food for ourselves and our communities. Since the first harvest of the ancient grain, we have perfected our farming systems to grow massive quantities of food, producing one of our species' global mega crops-but at a great cost to ecological systems. And despite our vast capacity to grow food, we face problems with undernourishment both close to home and around the world. Weaving together history, evolution, and ecology, Zabinski's tale explores much more than the wild roots and rise of a now-ubiquitous grain: it illuminates our complex relationship with our crops, both how we have transformed the plant species we use as food, and how our society-our culture-has changed in response to the need to secure food sources. From the origins of agriculture to gluten sensitivities, from our first selection of the largest seeds from wheat's wild progenitors to the sequencing of the wheat genome and genetic engineering, Amber Waves sheds new light on how we grow the food that sustains so much human life.
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Autorenporträt
Catherine Zabinski is professor of plant and soil ecology in the Department of Land Resources and Environmental Sciences at Montana State University in Bozeman. She received a fellowship from the Arthur P. Sloan Foundation to work on this book.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.11.2020

Auch die eindrucksvollsten Züchtungsleistungen haben ungewollte Folgen
Karriere eines Grundnahrungsmittels: Catherine Zabinski folgt der Geschichte des Weizens von seinen Anfängen bis zu neuesten Technologisierungen

Kulturpflanzen sind, wie ihr Name sagt, kulturelle Errungenschaften. Gleichzeitig sind sie aber auch technologische Artefakte. Sie werden von einer Heerschar von Wissenschaftlern erforscht und so manipuliert, dass sie als Grundnahrungsmittel oder Futter- und Bioenergiepflanze spezifische Zwecke erfüllen. Wie bei Automobilen hängt die Marktzulassung von Kulturpflanzensorten von der Erfüllung zahlreicher technischer Anforderungen ab, und durch den Sortenschutz können sie als geistiges Eigentum geschützt werden. Das Netz rechtlicher und technischer Regeln und wissenschaftlicher Infrastruktur, das Kulturpflanzen umgibt, ist in seiner Struktur kaum zu unterscheiden von solchen, die technische Artefakte betreffen.

Die Bedeutung von Kulturpflanzen ist kaum zu überschätzen. Mais, Reis und Weizen decken fast 45 Prozent des menschlichen Kalorienbedarfs. Weizen wird auf 220 Millionen Hektar angebaut. Die jährliche Produktion beläuft sich auf ungefähr 700 Millionen Tonnen. Das deckt zwanzig Prozent des Energie- und Eiweißbedarfs der Weltbevölkerung - in gewissen Regionen, etwa Zentralasien, ist der Anteil noch höher. Catherine Zabinski beschreibt in ihrem Buch die Geschichte des Weizens, die von Beginn an mit der Geschichte des Menschen eng verwoben war. Weizen, oder genauer gesagt Weichweizen, ist keine domestizierte Version einer wilden Art, sondern ein komplexer Hybrid mit einem Genom aus drei verschiedenen Quellen. Der erste Schritt war die Hybridisierung eines nahen Verwandten des Einkorns, der ältesten Getreideart, mit einem bisher nicht identifizierten Wildgras aus der Gattung Aegilops. Aus dieser Kreuzung entstand der Emmer oder Zweikorn. Weizen war dann das Ergebnis einer weiteren Hybridisierung von Emmer mit einem Wildgras namens Aegilops tauschii. Dieser neue Hybrid hatte für die frühen Landwirte zwei äußerst positive Eigenschaften: Das Korn war weich, und die Spelze ließ sich leicht entfernen. Weichweizen hatte große, nahrhafte und leicht zu verarbeitende Körner, damit begann vor ungefähr achttausend Jahren im Fruchtbaren Halbmond die Erfolgsgeschichte dieses Getreides.

Zabinskis Buch ist leicht lesbar und dennoch in allen wissenschaftlichen und historischen Aspekten zuverlässig und fundiert. Der Autorin gelingt es eindrucksvoll, die ökologischen, politischen, sozialen und kulturellen Bedingungen darzulegen, die Weizen zu einem derart bedeutsamen Grundnahrungsmittel gemacht haben. Der erste Teil des Buches bietet einen Schnelldurchlauf durch die Evolution der Pflanzen und zeigt, warum Weizen und seine Vorfahren sich so hervorragend für die Domestikation eignen. Als einjährige Pflanzen stecken sie so viel Energie wie möglich in die Fortpflanzung, das heißt in die Körner, und nicht in Wurzeln oder den Halm, und ihr Genom verfügt über hohe genetische Variabilität, die Anpassung an verschiedenste Lebensräume erlaubt.

Zabinski schildert sodann, welche archäologischen Funde den ersten Anbau von Weizen belegen und wie sich die Art nach ausbreitete. Sie beschreibt die sozialen Bedingungen, unter denen sich Weizenbrot im europäischen Mittelalter in wohlhabenderen Schichten durchsetzen konnte, während Kleinbauern und andere ärmere Bevölkerungsschichten beim Roggen blieben. Im neunzehnten Jahrhundert wurde Weizen schließlich zu einer standardisierten globalen Handelsware, wovon große Handelshäuser und auch die Endverbraucher profitieren, während die Landwirte weiterhin die Risiken von Preisschwankungen und die Folgen von Dürren oder Überschwemmungen tragen müssen.

Die Autorin neigt in ihrer Darstellung nicht zur Mythenbildung, wie es beispielsweise häufig rund um die Person Norman Borlaugs unterläuft, dessen Züchtungsanstrengungen bei Weizen am Anfang der Grünen Revolution standen. Sie würdigt diese Züchtungsleistungen, schildert aber auch, welche langfristigen ökologischen und sozialen Folgen der hohe Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln hat. Borlaugs Wirken in Mexiko kam vor allem reichen Großbauern zugute, die sich Kunstdünger und Pestizide leisten konnten, während sich die Lage der maisanbauenden Kleinbauern verschlechterte - und dies war eine der Ursachen der verstärkten legalen und illegalen Migration von Mexiko in die Vereinigten Staaten.

Zabinski bietet am Ende ihres Buchs auch eine ausgewogene Darstellung neuer Kontroversen um Weizen, insbesondere über die Gluten-Problematik. Sie beschreibt die Befunde zur Weizenunverträglichkeit, welche je nach Untersuchung 0,5 bis 13 Prozent der Bevölkerung betrifft. Die Spanne der Werte deutet dabei schon an, wie schwierig die zuverlässige Diagnose dieser Unverträglichkeit ist. Oft wird der hohe Eiweißgehalt moderner Sorten für dieses Phänomen verantwortlich gemacht. Aber Zabinski zeigt, dass Emmer und Einkorn einen höheren Eiweißgehalt haben als moderne Weichweizensorten - und dies kann auch für Klebereiweiße gelten.

Die beiden Beispiele zeigen, dass die "Technologisierung" des Weizens ein zweischneidiges Schwert sein kann. Züchtungsfortschritte und angemessene regulatorische Rahmenbedingungen sind wesentlich für die Gewährleistung der Ernährungssicherheit, doch hat dies ernste ökologische Folgen für die Artenvielfalt, das Klima und die Bodengesundheit. Zudem gefährdet die Fokussierung auf einige wenige Arten die Diversität von Ernährung, mit eventuellen Folgen für die Gesundheit. Catherine Zabinski bietet keine einfachen Lösungen für diese Zielkonflikte, doch ihr Buch ist eine vorzügliche sachliche Grundlegung, um sie in den Blick zu nehmen.

THOMAS WEBER

Catherine Zabinski: "Amber Waves". The Extraordinary Biography of Wheat, from Wild Grass to World Megacrop. University of Chicago Press, Chicago 2020. 216 S., geb., 22,- [Euro].

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