Repolitisierung der Geschlechter Wenn Geschlechterverhältnisse öffentlich thematisiert werden, geschieht dies häufig im Modus der Entpolitisierung. Die Beiträge des Bandes suchen nach Ansatzpunkten zur Wiedergewinnung kritischer Perspektiven in der erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Ge schlech ter - forschung, indem sie aktuelle wie historische Selbstbilder und Praktiken in den Blick nehmen. Wenn die Kategorie Geschlecht als Eigenschaftsbestimmung verwendet wird, geschieht dies oft, um Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu renaturalisieren. Geschlechterverhältnisse für sozial und kulturell zu halten, wird dabei nicht mehr zum Anstoß für eine Auseinandersetzung mit Ungleichheitsverhältnissen, sondern dient der Vergewisserung naturalisierter Identitäten. Im neoliberalen gesellschaftlichen Konsens verliert die Kategorie Geschlecht ihren kritischen Gehalt und wird in Form des ´gender mainstreaming´ oder des ´diversity management´ zu einer Variablen für die Optimierung von Karriereverläufen und Unternehmensführungen.
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Wer sich über den Stand der erziehungswissenschaftlichen Geschlechter Forschung, auch ihrer methodischen Zugänge, informieren möchte, dem sei dieser Band empfohlen. Für pädagogische Praktikerinnen, die sich mit Rechtsextremismus im weitesten Sinne konfrontiert sehen, bieten die Beiträge im 3. Teil wertvolle Anregungen. Und wen die "alten" Fragen nach Geschlecht und Sexualität interessieren, findet sowohl historische als auch aktuelle, interessante Analysen. socialnet.de, 16.09.2011