Feministisch-kritischer Wissenschaft geht es um eine engagierte wissenschaftliche Praxis, die sich von der Kritik an Ungleichheitsverhältnissen, Ausschlüssen und Diskriminierungen qua Geschlecht absetzt und an Vorstellungen von Solidarität und Gerechtigkeit orientiert. Damit ist unhintergehbar eine normative Dimension verbunden. Zugleich hat feministisch-kritische Wissenschaft eine normativitätsskeptische Perspektive entwickelt, mit der sie auf die machtvollen Wirkungen von Normen und Normalitätsvorstellungen aufmerksam macht und unhinterfragte Denkvoraussetzungen und Handlungsorientierungen radikal dekonstruiert. Die interdisziplinären Beiträge des Bandes diskutieren die Frage der Normativität und die damit verbundenen Ambivalenzen nicht nur im Kontext der Geschlechterverhältnisse.
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