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Die Kritik an der Ökonomisierung und Quantifizierung aller Wissenschaftsbereiche im Zuge eines 'neoliberal turn' ist mehr als berechtigt. Die Klage über jene Ökonomie- und Zweckorientierung verbindet sich allerdings meist mit der Setzung eines diffus überfrachteten Idealbilds. Diese Betrachtungsweise erweckt den Eindruck, es gäbe eine homogene, von ökonomischer Unterjochung bedrohte 'Schicksalsgemeinschaft' aller Wissenschaftler_innen. Der Blick auf die Herrschaftspraktiken und Machtasymmetrien innerhalb des universitären Systems bleibt jedoch verstellt. Verdeckt bleibt überdies die Tatsache,…mehr

Produktbeschreibung
Die Kritik an der Ökonomisierung und Quantifizierung aller Wissenschaftsbereiche im Zuge eines 'neoliberal turn' ist mehr als berechtigt. Die Klage über jene Ökonomie- und Zweckorientierung verbindet sich allerdings meist mit der Setzung eines diffus überfrachteten Idealbilds. Diese Betrachtungsweise erweckt den Eindruck, es gäbe eine homogene, von ökonomischer Unterjochung bedrohte 'Schicksalsgemeinschaft' aller Wissenschaftler_innen. Der Blick auf die Herrschaftspraktiken und Machtasymmetrien innerhalb des universitären Systems bleibt jedoch verstellt. Verdeckt bleibt überdies die Tatsache, dass die finanzielle Prekarisierung ganz besonders diejenigen betrifft, denen auch die Teilhabe an institutioneller und epistemischer Macht verwehrt ist.

In Ambivalenzraum Universität übernimmt deshalb ein Oppositionspaar Leitcharakter: Freiheit vs. Herrschaft. In Auseinandersetzung mit dieser heuristischen Dichotomie entsteht ein Bild von Universität und Wissenschaft, das sich von rein ökonomisch orientierten kritischen Diskursen deutlich unterscheidet. Der machtkritische Fokus des Bandes wird um Perspektiven ergänzt, die auf die Auslotung bestehender und die Erschließung neuer, emanzipatorischer Handlungsmöglichkeiten innerhalb des universitären Systems abzielen.

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Autorenporträt
Gerald Lind ( 1978) studierte Germanistik und Geschichte in Wien und Edinburgh. Nach der Promotion am Kolleg Kulturen der Differenz , Universität Wien, arbeitete er als wissenschaftsprekarisierter freier Kulturwissenschaftler. Derzeit ist Lind Doktorand/innencoach an der Universität Graz, Lektor für Literaturgeschichte an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich und Literaturkritiker. Seine literarischen Texte sind für ihn ganz im Sinne Fernando Pessoas Verwirklichungen ohne den Makel der Wirklichkeit .