Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Gesundheit - Gesundheitswesen, Note: 1,3, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Neu-Ulm; früher Fachhochschule Neu-Ulm , Sprache: Deutsch, Abstract: Als Reaktion auf die demografische Entwicklung, steigende Kosten im stationären Gesundheitssektor sowie Fortschritte der Medizin, bestehen die aktuellen gesundheitspolitischen Bestrebungen darin, medizinische Leistungen in den ambulanten Sektor zu verlagern. Vor allem die in den letzten zwei Jahren wegen der COVID-Pandemie wirtschaftlich angeschlagenen kleineren/mittleren Krankenhäuser müssen ihre Strukturen anpassen, um sich der ambulanten Medizin zu öffnen (Ambulantisierung). Vor diesem Hintergrund ist das Ziel der vorliegenden Abhandlung die Evaluation des ambulanten Potentials eines Krankenhauses der Regelversorgung zur langfristigen Existenzsicherung. Insbesondere wird die Rolle des Managements in der Planung, Gestaltung sowie Umsetzung der Ambulantisierungsprozesse näher beschrieben. Zunächst wurden vom ärztlichen und kaufmännischen Management die Möglichkeiten und Grenzen einer Restrukturierung evaluiert, um der Demografie, Morbidität und der lokalen Wettbewerbssituation Rechnung zu tragen. Im Wettbewerb um onkologisch-palliativmedizinische Patient*innen, die vom Direktorium als Zielgruppe ausgewählt wurden, verfolgte das Krankenhaus die Strategie, diesen Schwerpunkt, zunächst im stationären Rahmen fachlich und strukturell, zu stärken. Durch Kooperation mit der größten onkologischen Praxis im Einzugsgebiet wurden anschließend Ambulantisierungsprozesse angestoßen und in diesem Zusammenhang konnte eine Praxis-Onkologin für eine Teilzeittätigkeit im Krankenhaus gewonnen werden. Darüber hinaus beteiligten sich die niedergelassenen Onkolog*innen an den interdisziplinären sektorenübergreifenden Tumorkonferenzen und nutzten die Infrastruktur sowie die fachliche Kompetenz des Krankenhauses für ihre eigenen Patient*innen. Mit Etablierung einer ASV für gastrointestinale Tumoren konnten die ambulanten Fachpartner*innen zu einer langfristigen Tätigkeit in diesem Netzwerk gewonnen werden. Durch diese Maßnahmen konnten die lukrativen onkologisch-palliativmedizinischen Patient*innen auch für die stationäre Behandlung akquiriert werden, was sich als vorteilhaft im lokalen Wettbewerb für das Krankenhaus erwies.
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