Einst Star-Journalist, lässt den in Ungnade gefallenen Boyd Halverson seine Vergangenheit einfach nicht los, während ihn die Gegenwart zermürbt. Also beschließt er eines Tages, die lokale Bank auszurauben, eine Geisel zu nehmen und abzuhauen, um eine Rechnung zu begleichen - mit dem Mann, dem er die Schuld an seinem verpfuschten Leben gibt. Doch das gestohlene Geld übersteigt nicht mal Boyds eigene Rücklagen, und Angie Bing, die Bankangestellte, mit der er immer ganz gerne geflirtet hat, stellt sich als ganz schön aufmüpfige Geisel heraus. Für die beiden beginnt ein Roadtrip in die Untiefen einer von Scham und Betrug zerfressenen Nation - mit einigen gefährlichen Verfolgern auf den Fersen. Nur die Polizei scheint sich nicht für Boyd und Angie zu interessieren ...
»Durchdringend und messerscharf.« Haruki Murakami
»Durchdringend und messerscharf.« Haruki Murakami
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Tim O'Brien kennt Rezensentin Maria Wiesner vor allem für seine Bücher über den Vietnamkrieg. In seinem neuen Roman stellt er den Ex-Journalisten und jetzt Bankräuber Boyd Halverson in den Mittelpunkt. Er nimmt bei einem Raub eine Geisel, mit der er anschließend auf einen Roadtrip zwischen Mexiko und Minnesota aufbricht, im Laufe der Geschichte stellt sich allerdings heraus, dass er Mythomane ist und große Teile seiner dramatischen Lebens- und Abstiegsgeschichte erfunden sind, erfahren wir. Wiesner verfolgt mit Spannung, wie das ganze Land unter Trump zu einer Brutstätte von Lügen und Fake News wird und die Romanhandlung gleichzeitig auf einen apokalyptischen Höhepunkt zusteuert. O'Brien schafft Wiesner zufolge in lakonischem Tonfall und "starken Bildern" ein erschreckendes Gemälde eines Landes in der Lügenkrise.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Wem gehört das Land, auf dem die Menschen in den Vereinigen Staaten leben? [...] Tim O'Brien erzähl[t] davon, in [seinem] ambivalenten, schwierigen, mitreißenden [Buch].« Tobias Rüther FAZ 20241013