2021 sitzt Diane Foley, Mutter des 2014 durch den IS enthaupteten US-Journalisten James Foley, im Gefängnis einem Briten namens Alexanda Kotey gegenüber, der sich soeben des Kidnappings, der Folter und der Ermordung ihres Sohnes in Syrien schuldig bekannt hat. Mit dieser ungeheuerlichen Begegnung beginnt American Mother, Colum McCann hat Diane Foley für dieses Erinnerungsbuch seine Stimme geliehen.
Gemeinsam lassen sie das Leben des Getöteten Revue passieren und setzen einem Mann ein Denkmal, der als Journalist über die Killing Fields dieser Welt berichtete, angetrieben vom Streben nach Wahrheit. Diane Foley will sich nicht im Hass verlieren, will nicht im Schmerz verharren. Sie kämpft für die Angehörigen von Geiseln, gegen die Trägheit der Institutionen, und ruht nicht, bis sie am Ende dem Mörder ihres Kindes ein Eingeständnis entlockt hat - und ihm die Hand reicht.
«Eine atemberaubende Geschichte von Gewalt und Vergebung» Salman Rushdie
Gemeinsam lassen sie das Leben des Getöteten Revue passieren und setzen einem Mann ein Denkmal, der als Journalist über die Killing Fields dieser Welt berichtete, angetrieben vom Streben nach Wahrheit. Diane Foley will sich nicht im Hass verlieren, will nicht im Schmerz verharren. Sie kämpft für die Angehörigen von Geiseln, gegen die Trägheit der Institutionen, und ruht nicht, bis sie am Ende dem Mörder ihres Kindes ein Eingeständnis entlockt hat - und ihm die Hand reicht.
«Eine atemberaubende Geschichte von Gewalt und Vergebung» Salman Rushdie
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ein eindringliches Buch haben laut Rezensent Andrian Kreye der Schriftsteller Colum McCann und Diane Foley zusammen verfasst. Letztere ist die Mutter James Foleys, der ersten Geisel, die der IS vor laufender Kamera ermordete. Das Buch verbindet mehrere Erzählungen, beschreibt Kreye, zum einen die Geschichte des IS und des Mordes selbst, außerdem eine Analyse der medialen Strategie der Terrororganisation, die sich popkultureller Strategien zu bedienen weiß, und schließlich die Biografie James Foleys. Dieser war, so Kreye, in einer bürgerlichen Familie aufgewachsen, als Journalist von der Idee beseelt, die Wahrheit hinter den Bildern von Krieg und Unrecht zu entschlüsseln, und zwar insbesondere im Nahen Osten. Schon in Libyen wurde er einmal Opfer einer Geiselnahme, er ließ sich nicht davon abschrecken und landete schließlich in den Fängen des IS. Außerdem schreiben McCann und Foley über die unbarmherzige, teils auch undurchsichtige Strategie der Obama-Regierung, nicht mit Terroristen zu verhandeln, insgesamt ist die Mutter Foleys extrem enttäuscht von der wenig engagierten Administration - selbst Obamas Telefonanruf nach dem Tod ihres Sohnes kam womöglich vom Golfplatz. Die Leiden einer Mutter werden zum Porträt eines Landes, das die Kontrolle über die Welt verliert: so fasst der Rezensent das Buch zusammen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Was für eine zutiefst menschliche Botschaft, was für ein Buch: herzzerreißend, niederschmetternd, voller Kraft und Hoffnung! Was für eine Frau! Katja Eßbach NDR Kultur 20241218
Und so packt einen an "American Mother" nicht nur das Grauen einer Mutter, die nach zwei Jahren Hoffnung die furchtbarste aller Nachrichten bekommt. Dieser eine Moment ist auch der Gipfel einer Reise durch die Nischen und Winkel einer Supermacht, der die Welt längst aus dem Griff geraten ist. Andrian Kreye Süddeutsche Zeitung 20241217