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As new presidential administrations come into power, they each bring their own approach to foreign policy. No grand strategy, however, is going to be completely novel. New administrations never start with a blank slate, so it is always possible to see similarities between an administration and its predecessors. Conversely, since each administration faces novel problems and operates in a unique context, no foreign policy strategy is going to be an exact replica of its predecessors. In American Pendulum, Christopher Hemmer examines America's grand strategic choices between 1914 and 2014 using…mehr

Produktbeschreibung
As new presidential administrations come into power, they each bring their own approach to foreign policy. No grand strategy, however, is going to be completely novel. New administrations never start with a blank slate, so it is always possible to see similarities between an administration and its predecessors. Conversely, since each administration faces novel problems and operates in a unique context, no foreign policy strategy is going to be an exact replica of its predecessors. In American Pendulum, Christopher Hemmer examines America's grand strategic choices between 1914 and 2014 using four recurring debates in American foreign policy as lenses. First, how should the United States balance the trade-offs between working alone versus working with other states and international organizations? Second, what is the proper place of American values in foreign policy? Third, where does the strategic perimeter of the United States lie? And fourth, is time on the side of the United States or of its enemies?Offering new readings of debates within the Wilson, Truman, Nixon, Bush, and Obama administrations, Hemmer asserts that heated debates, disagreements, and even confusions over U.S. grand strategy are not only normal but also beneficial. He challenges the claim that uncertainties or inconsistences about the nation's role in the world or approach to security issues betray strategic confusion or the absence of a grand strategy. American foreign policy, he states, is most in danger not when debates are at their most pointed but when the weight of opinion crushes dissent. As the United States looks ahead to an increasingly multipolar world with increasing complicated security issues, Hemmer concludes, developing an effective grand strategy requires ongoing contestation and compromises between competing visions and policies.
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Autorenporträt
Christopher Hemmer is the Dean and a Professor of International Security Studies at the Air War College. He is the author of Which Lessons Matter? American Foreign Policy Decision Making in the Middle East, 1979-1987.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.04.2016

Wankendes Washington
Außenpolitische Strategien der Vereinigten Staaten

Am 8. November dieses Jahres wird Amerika einen neuen Präsidenten wählen. Weltweit wird das nicht ohne Beklommenheit registriert. "Die Vereinigten Staaten von Amerika sind die mächtigste Nation der Welt. Punkt", hat uns vor kurzem Präsident Obama in seiner letzten "State of the Union"-Botschaft in Erinnerung gerufen. Doch ebendies ist das Problem. Die große Republik ist und bleibt, mit einem treffenden Buchtitel zu sprechen, "The Uncertain Giant" - ein Gigant, der sich selbst über die richtige Außenpolitik periodisch zutiefst unsicher ist und somit die von Amerika mehr oder weniger abhängige Staatenwelt entsprechend verunsichert. Heute ist Amerika wieder einmal polarisiert. Die verfeindeten Parteilager drängen in gegensätzliche Richtungen, und in ihrem Innern herrscht heftiger Meinungsstreit. Beim Blick auf die Befindlichkeit der Demokraten und Republikaner möchte man fast sagen: lahmende Esel oder trampelnde Elefanten.

Ist das ein Indiz dafür, dass aus Amerika einer der großen Unsicherheitsfaktoren in der internationalen Politik zu werden droht? Oder haben wir es bei der fatalen Interventionsstrategie George W. Bushs und beim vorsichtigen Disengagement Barack Obamas, das aber gleichfalls bedenkliche Folgen hat, nur mit wohlbekannten Pendelausschlägen zu tun, die immer wieder zur Selbstkorrektur zwingen? Letzteres ist die Hauptthese in dem Buch von Christopher Hemmer. Die wissenschaftlich fundierte Studie hat drei Vorzüge: Mit ihren 185 Seiten Text ist sie nicht weitschweifig, der Anmerkungsapparat vermittelt einen Überblick über die aktuelle Forschungsliteratur, und die Thematik der nie endenden Pendelausschläge amerikanischer Außenpolitik wird in einer bekömmlichen Kombination von politologischer Systematik und historischer Analyse erörtert.

Der Verfasser sucht die in unablässigem Wandel befindliche amerikanische Außenpolitik im 20. und frühen 21. Jahrhundert mittels Analyse der "grand strategy" der jeweiligen Präsidenten zu erfassen. Bekanntlich hat dieser bombastische Begriff bei Politikern und Politologen der amerikanischen Supermacht einen hohen Klang. Unterstützt durch ihre PR-Stäbe, sind alle modernen Präsidenten seit Harry Truman und Dwight Eisenhower bestrebt, ihre außenpolitischen Strategien in umfassenden Planungspapieren und Grundsatzreden darzulegen. Der Goldwater-Nichols Act aus dem Jahr 1986 macht es den Präsidenten sogar zur Pflicht, dem Kongress jedes Jahr ein umfangreiches Dokument zur National Security Strategy vorzulegen. Die riesigen Bürokratien der Administration sollen so veranlasst werden, einen integrierten Plan über ihre einschlägigen Pläne vorzulegen, damit angeblich für Transparenz zu sorgen und ihr globales Wollen aller Welt vertrauenerweckend oder furchteinflößend zu offenbaren.

Die Eigenart der untersuchten umfassenden Strategien wird von Hemmer mit vier Fragestellungen erhellt. Ist die jeweilige Gesamtstrategie mehr unilateral oder mehr multilateral? Was dominiert - ideale Werte (Demokratie, Menschenrechte, Marktliberalismus) oder nationale Interessen? Auf welche Teile der Welt und auf welche Gefahren sollten sich die Vereinigten Staaten vorrangig konzentrieren? Und schließlich: Wie entspannt kann ein Präsident seine globale Strategie anlegen - spielt die Zeit eher für Amerika oder für Amerikas Gegner?

Das sind gute Fragen, und mit ihrer Hilfe analysiert der Verfasser in dichten Kapiteln der Reihe nach die Außenpolitik der Präsidenten des 20. Jahrhunderts, sowohl die des Kalten Krieges von Harry Truman bis Ronald Reagan als auch die der neueren Zeit von George Bush Sr., Bill Clinton und George W. Bush bis Barack Obama. Geneigte Leser, die einen Teil dieser Herren erlebt haben, erhalten bei der Lektüre einen durchweg kritischen zeitgeschichtlichen Auffrischungskurs auf dem aktuellen Forschungsstand. Die Bewertungen sind scharfsinnig und eigenständig. Sie belegen übrigens auch die These Hemmers, dass große, erbitterte Kontroversen eher wünschenswert sind als die Dominanz einseitiger Strategien. Nur heftiger Streit führe zur Korrektur von Fehlern, doch genauso zur Abwehr von Narren, an denen auch in den Vereinigten Staaten wahrlich kein Mangel ist. Noch darf man also für den gegenwärtigen Präsidentschaftswahlkampf hoffen.

Am meisten interessiert hierzulande natürlich das Urteil über den Neokonservativen George W. Bush und den Linksliberalen Barack Obama. Für die erste Amtszeit erhält die vom Kreuzzugsgedanken besessene Bush-Administration schlechte Noten - paranoider Stil und katastrophale Ergebnisse. Erst in der zweiten Amtszeit sei sie zögernd zur Vernunft gekommen, alles in allem ein Ausreißer zwischen dem außenpolitisch gemäßigten, den Multilateralismus bevorzugenden Clinton und dem gleichfalls multilateral agierenden Obama. Clinton und Obama seien davon überzeugt, dass die Globalisierung den Vereinigten Staaten eine bescheidenere Rolle aufdränge. Obama glaube zudem, die Zeit spiele für die Vereinigten Staaten - eine Haltung, die ihm von den Republikanern beim Blick auf die Flächenbrände im muslimischen Krisenbogen als sträfliche Untätigkeit vorgeworfen wird. Wie es weitergehen wird, erfährt man aus diesem seriösen Buch nicht, wohl aber, wie der seiner Sache nie ganz sichere amerikanische Gigant dorthin gekommen ist, wo er heute umherwankt.

Ob mit großen Strategien überhaupt geholfen ist, bleibt allerdings zu fragen. Skeptiker mögen in der Lust an der Produktion großartiger Strategien die typische Marotte einer Supermacht erkennen, die den Anschein erwecken möchte, als sei ihre verworrene Politik von klaren Zielvorstellungen, Lagebeurteilungen und entsprechendem Einsatz von Mitteln geleitet. Doch so ist eben Amerika.

HANS-PETER SCHWARZ

Christopher Hemmer: American Pendulum. Recurring Debates in U.S. Grand Strategy. Cornell University Press, Ithaca and London 2015. 224 S., 30,07 [Euro].

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