One of the main features of the world economy since the late nineteenth century has been the growing dominance of the American economy in both quantitative and qualitative terms. Aspects of this development - e.g. rationalization or the world-wide diffusion of Coca-Cola - have been researched, but largely in isolation. Americanization of the European Economy provides a comprehensive yet compact survey of the growth of American economic influence in Europe since the 1880s. Three distinct but cumulative waves of Americanization are identified. Americanization was (and still is) a complex process of technological, political, and cultural transfer, and this overview explains why and how the USA and the American model of industrial capitalism came to be accepted as the dominant paradigm of political economy in today's Europe.
Americanization of the European Economy summarizes the ongoing discussion by business historians, sociologists, and political scientists and makes it accessible to all types of readers who are interested in political and economic development.
Americanization of the European Economy summarizes the ongoing discussion by business historians, sociologists, and political scientists and makes it accessible to all types of readers who are interested in political and economic development.
From the reviews:
"America's enormous influence on the European economy in the 20th century is a commonplace, but historians and economists have lacked a good synthesis on economic Americanization. ... this ambitious study fills the gap and makes a very welcome contribution. ... Wide-ranging, imaginative and remarkably evenhanded, this excellent interdisciplinary study will appeal to many social scientists. Summing Up: Essential. A must for faculty and researchers and highly recommended for advanced undergraduates."
(J. P. McKay, CHOICE, March, 2006)
"America's enormous influence on the European economy in the 20th century is a commonplace, but historians and economists have lacked a good synthesis on economic Americanization. ... this ambitious study fills the gap and makes a very welcome contribution. ... Wide-ranging, imaginative and remarkably evenhanded, this excellent interdisciplinary study will appeal to many social scientists. Summing Up: Essential. A must for faculty and researchers and highly recommended for advanced undergraduates."
(J. P. McKay, CHOICE, March, 2006)
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.01.2006Von Amerika lernen
Die unaufhaltsame Veränderung des Wirtschaftslebens
Wie sähe die europäische Wirtschaft ohne den amerikanischen Einfluß aus? Ganz anders als jetzt, meint der Wirtschaftshistoriker Harm Schröter von der Universität Bergen (Norwegen). Immerhin lassen sich auf diesen Einfluß so verschiedene Aspekte zurückführen wie Selbstbedienungsläden, Fließbandproduktion, regelmäßige Börsennachrichten, spezialisierte Unternehmensberatungen, Marktforschungsinstitute, Deregulierung und Privatisierung, feindliche Übernahmen und nicht zuletzt das staatliche Kartellrecht. Diese und weitere Beispiele machen für Schröter das zurückliegende Jahrhundert zum "American century".
Amerikanisierung versteht er dabei in einem umfassenden Sinn. Es geht nicht nur um den Transfer von einzelnen Technologien oder Praktiken in Management, Organisation und Finanzwesen, sondern es geht um die Übernahme von grundlegenden Werten und Verhaltensnormen. Das amerikanische Vorbild kennzeichnet Schröter durch fünf Charakteristika: zentrale Bedeutung der Ökonomie in Gesellschaft und persönlichem Leben, Glauben an die Vorteilhaftigkeit von Wettbewerb, Befürwortung des Individualismus, Kommerzialisierung der sozialen Beziehungen und zunehmende Ersetzung gewachsener sozialer Bande durch selbstgewählte marktliche Kontakte. Alle diese Muster sind durch das gesamte zwanzigste Jahrhundert hindurch unaufhaltsam auf dem Vormarsch in Europa.
Chronologisch unterscheidet Schröter drei Wellen der Ausbreitung dieser Werte und Verhaltensmuster. Die erste fand in der Zwischenkriegszeit statt und endete abrupt mit der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929. Die zweite Welle umfaßte die Nachkriegszeit bis in die frühen siebziger Jahre. Diesmal markierten der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems und die (erste) Ölkrise den Abschluß. Die dritte Welle begann in den späten achtziger Jahren und fiel weitgehend mit der Globalisierung zusammen. Gegenwärtig ist noch unklar, ob sie dauerhaft an Kraft verloren hat oder wieder an Schwung gewinnen wird. In jedem Fall haben die beiden letzten Wellen Produktion, Vertrieb und ökonomisches Verhalten in Europa verändert.
Als wichtigsten Grund dafür sieht Schröter die wirtschaftliche Dominanz der Vereinigten Staaten, zu der ihre militärische Stärke und damit wiederum die Siege in beiden Weltkriegen hinzukämen. Die Vereinigten Staaten seien damit allen anderen Nationen weit voraus und übten eine große, eine nahezu unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Nur auf dieser Grundlage sei ein Transfer diesen Ausmaßes überhaupt möglich, wie das (negative) Beispiel der Sowjetunion deutlich gezeigt habe.
Die Argumentation Schröters vermag zu überzeugen. Ein dominierender wirtschaftlicher Einfluß der Vereinigten Staaten auf Europa ist nicht zu übersehen. Etwas zu wünschen übrig läßt stellenweise die Differenziertheit der Analyse. So gab und gibt es durchaus Gegenbewegungen zur Amerikanisierung - gerade dann, wenn man diese so breit versteht wie Schröter. Auch die zeitliche Abgrenzung der Wellen ist nicht zwingend. Alles in allem bietet das Buch aber eine spannende Lektüre. Und es trägt zum Verständnis mancher Entwicklungen im Wirtschaftsleben Europas bei.
ARNDT CHRISTIANSEN.
Harm G. Schröter: Americanization of the European Economy. A Compact Survey of American Economic Influence in Europe since the 1880s. Springer, Dordrecht 2005, 268 Seiten, 84,53 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die unaufhaltsame Veränderung des Wirtschaftslebens
Wie sähe die europäische Wirtschaft ohne den amerikanischen Einfluß aus? Ganz anders als jetzt, meint der Wirtschaftshistoriker Harm Schröter von der Universität Bergen (Norwegen). Immerhin lassen sich auf diesen Einfluß so verschiedene Aspekte zurückführen wie Selbstbedienungsläden, Fließbandproduktion, regelmäßige Börsennachrichten, spezialisierte Unternehmensberatungen, Marktforschungsinstitute, Deregulierung und Privatisierung, feindliche Übernahmen und nicht zuletzt das staatliche Kartellrecht. Diese und weitere Beispiele machen für Schröter das zurückliegende Jahrhundert zum "American century".
Amerikanisierung versteht er dabei in einem umfassenden Sinn. Es geht nicht nur um den Transfer von einzelnen Technologien oder Praktiken in Management, Organisation und Finanzwesen, sondern es geht um die Übernahme von grundlegenden Werten und Verhaltensnormen. Das amerikanische Vorbild kennzeichnet Schröter durch fünf Charakteristika: zentrale Bedeutung der Ökonomie in Gesellschaft und persönlichem Leben, Glauben an die Vorteilhaftigkeit von Wettbewerb, Befürwortung des Individualismus, Kommerzialisierung der sozialen Beziehungen und zunehmende Ersetzung gewachsener sozialer Bande durch selbstgewählte marktliche Kontakte. Alle diese Muster sind durch das gesamte zwanzigste Jahrhundert hindurch unaufhaltsam auf dem Vormarsch in Europa.
Chronologisch unterscheidet Schröter drei Wellen der Ausbreitung dieser Werte und Verhaltensmuster. Die erste fand in der Zwischenkriegszeit statt und endete abrupt mit der Weltwirtschaftskrise im Jahre 1929. Die zweite Welle umfaßte die Nachkriegszeit bis in die frühen siebziger Jahre. Diesmal markierten der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems und die (erste) Ölkrise den Abschluß. Die dritte Welle begann in den späten achtziger Jahren und fiel weitgehend mit der Globalisierung zusammen. Gegenwärtig ist noch unklar, ob sie dauerhaft an Kraft verloren hat oder wieder an Schwung gewinnen wird. In jedem Fall haben die beiden letzten Wellen Produktion, Vertrieb und ökonomisches Verhalten in Europa verändert.
Als wichtigsten Grund dafür sieht Schröter die wirtschaftliche Dominanz der Vereinigten Staaten, zu der ihre militärische Stärke und damit wiederum die Siege in beiden Weltkriegen hinzukämen. Die Vereinigten Staaten seien damit allen anderen Nationen weit voraus und übten eine große, eine nahezu unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Nur auf dieser Grundlage sei ein Transfer diesen Ausmaßes überhaupt möglich, wie das (negative) Beispiel der Sowjetunion deutlich gezeigt habe.
Die Argumentation Schröters vermag zu überzeugen. Ein dominierender wirtschaftlicher Einfluß der Vereinigten Staaten auf Europa ist nicht zu übersehen. Etwas zu wünschen übrig läßt stellenweise die Differenziertheit der Analyse. So gab und gibt es durchaus Gegenbewegungen zur Amerikanisierung - gerade dann, wenn man diese so breit versteht wie Schröter. Auch die zeitliche Abgrenzung der Wellen ist nicht zwingend. Alles in allem bietet das Buch aber eine spannende Lektüre. Und es trägt zum Verständnis mancher Entwicklungen im Wirtschaftsleben Europas bei.
ARNDT CHRISTIANSEN.
Harm G. Schröter: Americanization of the European Economy. A Compact Survey of American Economic Influence in Europe since the 1880s. Springer, Dordrecht 2005, 268 Seiten, 84,53 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main