Der 16jährige Karl Rossmann wird von seinem Dienstmädchen verführt und schwängert dieses dabei. Um einen Skandal zu vermeiden, wird er daraufhin von Deutschland nach New York zu seinem Onkel geschickt. Genauso naiv wie er sich in dieser Angelegenheit verhielt, benimmt er sich auch in der Neuen Welt.
Kurz nach der Ankunft bei seinem Onkel, lässt Karl sich von einem Bekannten zu einem Aufenthalt auf…mehrDer 16jährige Karl Rossmann wird von seinem Dienstmädchen verführt und schwängert dieses dabei. Um einen Skandal zu vermeiden, wird er daraufhin von Deutschland nach New York zu seinem Onkel geschickt. Genauso naiv wie er sich in dieser Angelegenheit verhielt, benimmt er sich auch in der Neuen Welt. Kurz nach der Ankunft bei seinem Onkel, lässt Karl sich von einem Bekannten zu einem Aufenthalt auf dessen Landsitz überreden, woraufhin ihn sein Onkel nicht mehr bei sich haben will. Karl beschließt darauf sein Glück im Westen zu suchen. Doch unterwegs trifft Karl auf zwei zwielichtige Männer die ihn überreden sich ihnen anzuschließen. Dass die Männer ihn nur ausnutzen merkt der Jugendliche nicht und seine Lage verschlimmert sich immer mehr.
Das Buch war mein erstes von Franz Kafka und ich war überrascht wie leicht es zu lesen war. Hatte ich doch mit einer weitaus negativeren und "kafkaesken" Prosa gerechnet. Der Schreibstil war flüssig und die Geschichte verlief leicht und unterhaltsam. Kafka bedient sich einer schönen, schnörkellosen Sprache, welche gut mit der Aussage des Romans harmoniert. An seinem Stil lässt sich auch ermessen, dass das Buch bereits vor einigen Jahrzehnten verfasst wurde. Die Thematik ist nichtsdestotrotz aktuell, wenn es auch die Rahmenbedingungen und Lebensweise nicht mehr ist. Der Protagonist hat mich mit seiner grenzenlosen Naivität an vielen Stellen genervt, da er aus seiner Gutgläubigkeit nie etwas gelernt hat, obwohl er dadurch oft Nachteile erlitt. Obwohl die Lektüre Spaß machte, hat sie oft auch Unbehagen bereitet, ob des unbeholfenen Protagonisten und der schlechten Menschen, welche dessen schwachen Charakter ausnutzen. Dieses Verhalten spiegelt gut die Natur des Menschen wider und bezeugt auch, dass zur Ausbeutung immer zwei Seiten gehören - Täter und Opfer.