Erst die Enteignung jüdischer Villen während der NS-Zeit, dann schon 1940 erste Bombenangriffe, schließlich der Einmarsch der Amerikaner und das Kriegsende. Es folgten Beschlagnahmungen für Einrichtungen der US-Streitkräfte und für Organisationen, die "Displaced Persons" unterstützten. Die Möhlstraße als Brennpunkt des Schwarzmarkts. Ein amerikanisches Kaufhaus in der Prinzregentenstraße, Reeducation-Programme in Bogenhauser Villen, "Ami-Sender" und Wohnsiedlungen nach amerikanischem Vorbild.In der Nachkriegszeit und noch weit darüber hinaus wurden die langen Schatten von Deutschlands brauner Vergangenheit verdrängt. Erst in den letzten Jahren ist diese Zeitspanne in den Blick differenzierter geschichtlicher Darstellungen geraten und eine neue Erinnerungskultur entstanden. Gleichzeitig stirbt die Generation der Zeitzeugen, die die NS-Zeit, den Zweiten Weltkrieg und die unmittelbare Nachkriegszeit bewusst miterlebt hat, langsam aber unaufhaltsam aus.Für das Buch "Amis in Bogenhausen", das als vierter Band der "Schriften zur Kultur im Münchner Nordosten" erscheint, wurden jetzt unter der Federführung der Historiker Karin Pohl und Willibald Karl Zeitzeugen befragt und Archive durchforstet. Es entsteht ein lebendiges und facettenreiches Bild von Bogenhausen in den ersten Nachkriegsjahren, nicht zuletzt dank der zahlreichen, zum Teil bislang unveröffentlichten Bilder.