Eine neue Dimension der Gewalt hat Deutschland erschüttert - unbegreifliche Ereignisse, die bislang vorwiegend aus Amerika bekannt waren: Amokläufe. Deren schreckliche Häufung in der jüngsten Vergangenheit ist leider kein Zufall. Ungerichteter Haß und ungebundene Wut, die sich in scheinbar motivlosen Taten entäußern, haben benennbare Ursachen. Der Autor legt die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wurzeln dieser Gewalt frei.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wenig Positives hat der Autor zum Thema gewalttätiger Kinder zu sagen, schreibt Thomas Eckardt. Vielmehr hat der Gefängnispsychologe in einem "finsteren und prägnanten Werk" seine Thesen vorgestellt, warum die Gewalttätigkeit von Kindern kein vorübergehendes, sondern eher ein zunehmend sich ausbreitendes Phänomen ist: es liegt an der "Flexibilisierung des Alltags", die es den Kindern nicht erlaubt, stabile Beziehungen aufzubauen. Eine schwache Identität bei gleichzeitiger "erhöhter Verletzlichkeit" führe zu `unkontrollierbaren Gefühlsdurchbrüchen`, zitiert Eckardt den Autor. Dem Amoklauf der Kinder aber geht der `Amoklauf des Geldes` voraus, der nach Eisenberg die zunehmend elternlose Gesellschaft verschuldet. Eisenberg, so Eckardt, äußert Vorstellungen zu Alternativen: es müsse eine "Ökonomie des Glücks" an die Stelle des "Consumo, ergo sum" gesetzt werden. Aber der Autor hat wenig Hoffnung, dass dies auch wirklich passieren wird. "Sein Buch macht Angst", urteilt Thomas Eckardt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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