Amok ist ein persönlicher Kommentar André Gelpkes zu den Absurditäten unseres Lebens. Getreu seinem Motto 'Fotografie ist eine Hure, niemals wahr, immer nur behauptend' nutzt er das Medium, um seine subjektive Sicht auf die Welt zu zeigen. Ohne erklärend oder anekdotisch zu werden, befragt er mit Hilfe der Kamera die kleinen, natürlich stattfindenden Inszenierungen des Alltags.In Amok macht sich der Künstler die erzählerische Verwandtschaft von Fotografie und Literatur zunutze. Wie Worte sind die Bilder hier Mittel, um Beobachtetes zu ordnen und visuelle und inhaltliche Komplizenschaften zu ermöglichen. Es manifestiert sich Gelpkes Manie zu fotografieren, um der Welt mit seinen Bildern etwas entgegenzusetzen.
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Frankfurter Allgemeine ZeitungVom Gewusel der Welt
Der Fotograf André Gelpke verliert nicht viele Worte. Vorne ein Camus-Zitat zum Entstehen alles Absurden aus den Fragen der Menschen und dem Schweigen der Welt. Hinten Rainer Maria Rilke, der von der Vergeblichkeit aller Ordnungsversuche erzählt. Der Rest sind Bilder. Aufnahmen aus dem Gewusel von Großstädten und dem Gewusel im Schlafzimmer. Stillleben mit Schädel und Kleiderstapeln. Manchmal Tiere, manchmal gefundene, alte Abzüge, einmal ein Stück Sahnetorte. Und so wird sein Band "Amok" zu einer Reise durch die Welt und zugleich durch die Gefühle angesichts eines kaum noch zu verstehenden Lebens. "Fluchtgedanken" hieß vor mehr als dreißig Jahren Gelpkes erstes Buch, ein surrealistisches Werk in Schwarzweiß, von dem für die künstlerische Fotografie in Deutschland entscheidende Impulse ausgingen. "Amok" treibt die Idee der Befremdnis nun auf einen farbigen Höhepunkt. (F.L.)
"Amok" von André Gelpke. Cpress, Zürich 2014. 216 Seiten, 194 Farbfotografien. Gebunden, 42 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der Fotograf André Gelpke verliert nicht viele Worte. Vorne ein Camus-Zitat zum Entstehen alles Absurden aus den Fragen der Menschen und dem Schweigen der Welt. Hinten Rainer Maria Rilke, der von der Vergeblichkeit aller Ordnungsversuche erzählt. Der Rest sind Bilder. Aufnahmen aus dem Gewusel von Großstädten und dem Gewusel im Schlafzimmer. Stillleben mit Schädel und Kleiderstapeln. Manchmal Tiere, manchmal gefundene, alte Abzüge, einmal ein Stück Sahnetorte. Und so wird sein Band "Amok" zu einer Reise durch die Welt und zugleich durch die Gefühle angesichts eines kaum noch zu verstehenden Lebens. "Fluchtgedanken" hieß vor mehr als dreißig Jahren Gelpkes erstes Buch, ein surrealistisches Werk in Schwarzweiß, von dem für die künstlerische Fotografie in Deutschland entscheidende Impulse ausgingen. "Amok" treibt die Idee der Befremdnis nun auf einen farbigen Höhepunkt. (F.L.)
"Amok" von André Gelpke. Cpress, Zürich 2014. 216 Seiten, 194 Farbfotografien. Gebunden, 42 Euro.
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