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Die Zusammenschau höfischer Narrative aus dem deutschen, französischen und provenzalischen Sprachraum des Hoch- und Spätmittelalters dokumentiert, dass sich höfischer Eros wesentlich im Medium der Heimlichkeit, im Raum der Intimität und des Rückzugs, im Widerspiel von Zeigen und Vorenthalten artikuliert. Gerade der Liebesdiskurs im Zeichen des Verborgenen stellt sich als privilegiertes Terrain literarischer Selbstreflexivität heraus. Er generiert - synästhetisch konzipierte, detailversessene und/oder skizzenhafte - Szenarien der Genese und Rezeption von Erzählungen, kunstvollen Briefen,…mehr

Produktbeschreibung
Die Zusammenschau höfischer Narrative aus dem deutschen, französischen und provenzalischen Sprachraum des Hoch- und Spätmittelalters dokumentiert, dass sich höfischer Eros wesentlich im Medium der Heimlichkeit, im Raum der Intimität und des Rückzugs, im Widerspiel von Zeigen und Vorenthalten artikuliert. Gerade der Liebesdiskurs im Zeichen des Verborgenen stellt sich als privilegiertes Terrain literarischer Selbstreflexivität heraus. Er generiert - synästhetisch konzipierte, detailversessene und/oder skizzenhafte - Szenarien der Genese und Rezeption von Erzählungen, kunstvollen Briefen, gesungener oder geflüsterter Poesie und kulminiert in extravaganter Textualität. Dabei gewinnt eine situative, genuin poetische Literaturtheorie ohne normativen Anspruch an Kontur.

This consideration of German, French and Provençal courtly narratives from the High and Late Middle Ages demonstrates how courtly love is expressed in secrecy, seclusion, and intimate spaces, throughdisplay or dissimulation. The discourse on love and its concealment emerges as a privileged terrain of literary self-reflexivity. Intradiegetic narratives, epistolary works in precious materials, and poetry that may be articulated in songs or in whispers culminate in a luxurious textuality. Such narratives generate synaesthetic, complex, or barely intimated scenarios, formulating a poetic literary theory that is flexible and situational.


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Autorenporträt
Beatrice Trînca wurde 2007 an der Universität Würzburg mit der Arbeit »Parrieren und undersnîden: Wolframs Poetik des Heterogenen« promoviert. 2017 erfolgte die Habilitation an der Universität Hamburg im Fach Ältere deutsche Sprache und Literatur.