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Produktdetails
  • Verlag: Rotbuch Verlag
  • ISBN-13: 9783434530787
  • ISBN-10: 3434530789
  • Artikelnr.: 24308702
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.05.2001

Europa

"Amsterdam. Ein literarischer Kneipenführer" von Olaf Irlenkäuser mit Fotografien von Wiebke Buckow. Rotbuch Verlag, Hamburg 2001. 148 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 28 Mark. ISBN 3-434-53078-9.

Bei Cees Nooteboom gibt im Roman "Rituale" der Held Inni Wintrop seine Arbeit bei einer Zeitungsredaktion ab und macht sich anschließend auf den Weg durch Amsterdams Kneipen. "Er kehrt ein bei Scheltema, in der Koningshut, bei Hoppe, bei Pieper, bei Hans en Grietje und im Café Centrum. So betrunken ist er noch nie gewesen", heißt es dort. Reisende, die sich mit Olaf Irlenkäusers "literarischem Kneipenführer" auf den Weg durch Amsterdam machen, wird es nicht besser ergehen, sollten sie in jedem der Lokale auch nur ein Bier und einen Genever trinken. Etwa vierzig Kneipen stellt der Autor zu sechs Spaziergängen zusammen. Jeder zeigt neue Facetten der "auf Anhieb sympathische(n) Stadt, eine reizvolle Mischung aus Kleinstadt und Metropole". Vom Hauptbahnhof ausgehend, erkundet Irlenkäuser den alten Stadtkern und wagt sich auch in das Rotlichtviertel. Doch dort sind die meisten Bierkneipen "recht billig, und nur ganz wenige haben Stil". Weitere Touren führen durch das ehemalige jüdische Viertel und die innerstädtischen Parkanlagen, stellen die Einkaufsstraßen und Grachten vor. Dabei plaudert der Autor munter über die Herstellung des Genevers, erklärt, was es mit den Schlupfkirchen auf sich hatte (sie waren Zufluchtsorte der Katholiken nach der Reformation), und faßt, einem PR-Manager gleich, über eine Seite hinweg die Erfolgsbilanz der Heineken-Brauerei zusammen. Eingestreut in die Schilderungen sind literarische Zitate, die jedoch nicht immer besonders aufschlußreich für das Thema Kneipen sind. Die Lokale sind letztlich das Gerüst für diese Streifzüge. Ihr Interieur, ihr Publikum, ihre Geschichte und ihre Spezialitäten werden geschildert - manchmal ausführlich, manchmal mit knappen Informationen. Schwarzweißfotografien, meist von den Fassaden der Lokale, lockern den Text auf. (jüs)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Etwas lustlos rekapituliert dieser mit "jüs" zeichnende Rezensent Olaf Irlenkäusers literarische Kneipentour. Wahrscheinlich hätte er mehr erwartet. Jedenfalls lässt diesen Schluss ein Cees-Noteboom-Zitat gleich am Anfang zu. In sechs Spaziergängen seien etwa vierzig Kneipen zusammengestellt, wovon jeder Spaziergang andere Facetten der "auf Anhieb sympathischen" Stadt zeige. Nebenbei "plaudere" der Autor über ein paar stadtgeschichtliche oder auch andere Details. Wobei wohl die Ausführungen über die Erfolgsbilanz der Heineken-Brauerei am wenigsten geeignet war, die Sympathie des Rezensenten zu gewinnen. Die Schwarzweißfotos - "meist von den Fassaden der Lokale", lockern, schreibt "jüs", den Text auf. Den Rezensenten aber nicht.

© Perlentaucher Medien GmbH