In diesen Erzählungen, die von 1927 bis 1961 entstanden sind, ist vieles nicht in Ordnung. Arthur Rimbaud, Gegenstand einer "Amtshandlung gegen einen Unsterblichen", zeigt während eines Aufenthalts in Wien (für das Jahr 1876 verbürgt) den Diebstahl seiner Koffer an, wird als ein "Zugereister" sofort zu einem Verdächtigen und des Landes verwiesen. Auch anderen Helden in den kleinen Protokollen ergeht es nicht gut. Die Drach-Werkausgabe ist u.a. mit einem Stellenkommentar, einer Darstellung der Textgenese sowie Faksimiles aus den Originalhandschriften versehen und gewährt genauen Einblick in die…mehr
In diesen Erzählungen, die von 1927 bis 1961 entstanden sind, ist vieles nicht in Ordnung. Arthur Rimbaud, Gegenstand einer "Amtshandlung gegen einen Unsterblichen", zeigt während eines Aufenthalts in Wien (für das Jahr 1876 verbürgt) den Diebstahl seiner Koffer an, wird als ein "Zugereister" sofort zu einem Verdächtigen und des Landes verwiesen. Auch anderen Helden in den kleinen Protokollen ergeht es nicht gut. Die Drach-Werkausgabe ist u.a. mit einem Stellenkommentar, einer Darstellung der Textgenese sowie Faksimiles aus den Originalhandschriften versehen und gewährt genauen Einblick in die Entwicklung eines widerständigen Schriftstellers aus Österreich.
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Autorenporträt
Albert Drach, 1902 in Wien geboren, promovierte in Rechtswissenschaften. 1988 erhielt er den Georg-Büchner-Preis. Sein Werk umfasst alle literarischen Gattungen. Albert Drach starb 1995 in Mödling. Zuletzt erschienen: Unsentimentale Reise (2004), Das Beileid (2006), Das große Protokoll gegen Zwetschkenbaum (2008), Gedichte (2009), Das Goggelbuch (2011), Amtshandlung gegen einen Unsterblichen (2013), Die Erzählungen (2014), O Catilina / Kudruns Tagebuch (2018), Das Kasperspiel vom Meister Siebentot. Dramen I Band 8/1 und Gottes Tod ein Unfall. Dramen II. Band 8/II (2022).
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dieser siebte Band der Werkausgabe des Autors lädt laut Jan Koneffke ein, den Büchnerpreisträger Albert Drach wieder bzw. neu zu entdecken. Die um 1927/28 entstandenen neu edierten Stücke, von denen Koneffke besonders das titelgebende gefallen hat, zeigen laut Rezensent den berühmten Protokollstil des Autors, den man als Leser aber auch getrost unbeachtet lassen kann, wenn wir Koneffke richtig verstehen. Denn die Erzählungen bieten auch so "erhebliches" Lektürevergnügen. Allein durch sprachliche Brillanz und schön komplizierten Satzbau, durch bitteren Witz und Sarkasmus und dadurch, dass Österreich, Heimat des als Jude aus seiner Heimat geflohenen Drach, als "Land der Angeber und Aufzeiger" sein Fett weg kriegt, wie Koneffke schreibt.