Mitten im ewigen Eis stehen drei Pinguine und führen – wenn sie sich nicht gerade raufen – tiefsinnige Gespräche. Einer der Pinguine ist kleiner als die anderen beiden – aber dafür nicht auf den Schnabel gefallen…
Die beiden anderen Pinguine schauen sich ratlos an. Dann fordern sie den Kleinen auf:
»Blicke dich einmal um und beschreibe uns genau, was du siehst.«
»Schnee«, antwortet der kleine…mehrMitten im ewigen Eis stehen drei Pinguine und führen – wenn sie sich nicht gerade raufen – tiefsinnige Gespräche. Einer der Pinguine ist kleiner als die anderen beiden – aber dafür nicht auf den Schnabel gefallen…
Die beiden anderen Pinguine schauen sich ratlos an. Dann fordern sie den Kleinen auf: »Blicke dich einmal um und beschreibe uns genau, was du siehst.«
»Schnee«, antwortet der kleine Pinguin, ohne sich umzublicken, denn das weiß er schon.
»Weiter.«
»Eis.«
»Weiter.«
»Schnee.«
»Weiter!«
»Und Eis und Schnee und Schnee und Eis und Eis -«
»Und wer hat das alles gemacht?«
»Gott?«, fragt der kleine Pinguin zweifelnd.
»Genau«, die beiden anderen nicken eifrig mit ihren Köpfen. »Und was sagst du nun?«
»Besonders viel ist ihm bei dieser Gegend nicht eingefallen.«
Herrlich! Ich hätte den Diskussionen der drei Freunde noch ewig folgen können. Aber dieser Tag wird nicht im gewohnten Rhythmus von „Eis und Schnee und Rauferei“ ablaufen. Nein, er wird den Pinguinen mehr Abwechslung bringen, als ihnen lieb ist. Wer als erwachsener Leser den Titel des Buchs gelesen hat, weiß schon, was nun kommen wird. Und richtig, da naht auch schon die Taube mit der Botschaft von Gott…
In diesem Augenblick trudelt eine dicke weiße Taube durch die Luft, steuert auf die Pinguine zu und landet ungeschickt im Schnee, wobei sie sich mehrfach überschlägt.
Neugierig verfolgen die … Pinguine dieses Landemanöver. »Heute können wir uns nicht über Langeweile beklagen«, denken sie, »erst der kleine Schmetterling und jetzt sogar eine dicke Taube.« Als die Taube wieder zu sich gekommen ist, rappelt sie sich auf, schüttelt den Schnee von den Flügeln und stellt sich breitbeinig vor den … Pinguinen auf. »Habt ihr einen Moment Zeit, um über Gott zu sprechen?«, fragt sie und fährt ohne eine Antwort abzuwarten fort: »Gut, ich bringe euch nämlich eine Nachricht von Gott, hört gut zu, Gott hat gesagt … Was riecht hier so nach Fisch?«
Tatsächlich hatte Gott natürlich etwas ganz anderes gesagt, nämlich dass er „von den Menschen und Tieren genug hat. Ständig streiten sie sich und alles muss man ihnen dreimal sagen.“ Aber an den gewählten Zitaten wird deutlich, dass hier zwar eine biblische Geschichte erzählt wird und dass Fragen wie die nach der Existenz von Gott behandelt werden, aber alles herrlich leicht, lustig und kindgerecht. Es gibt keinen mahnenden Zeigefinger und den trotzigen kleinen Pinguin werden kleine Mitleser sicher gleich ins Herz schließen. Und es unvorstellbar finden, dass der Kleine zurückbleiben soll, weil Gott von jedem Tier ja nur ein Paar auf die Arche lässt. Das geht doch nicht!
Ist das eine schöne Geschichte, ich liebe sie! Ich liebe schon alleine das Cover! Wer muss da nicht lachen? Kleine Leser werden ungeheuren Spaß daran haben, wie der Pinguin in einem Koffer auf die Arche geschmuggelt werden soll. Ob das wohl gut geht? Ob Gott das nicht doch irgendwann merkt?
Immer wieder gibt es neue witzige Einfälle und Dialoge, spaßige Wortschöpfungen und liebevoll gezeichnete Bilder. Allein die Taube! Wie wird sie normalerweise dargestellt? Doch wohl als ein schlanker Vogel, der mit einem Ölzweig im Schnabel den Frieden symbolisiert. Ganz anders die Taube in diesem Buch! Das einzige, was sie mit ihrem Vorbild verbindet, ist die weiße Farbe. Ansonsten ist die Taube hier dick und alles andere als friedlich! Bis zum versöhnlichen Schluss werden kleine und große Leser viel Freude an diesem Buch gehabt haben.
Fazit: Wer noch ein nettes Geschenk für den Nachwuchs – beispielsweise zu Ostern – sucht: Hier ist es. Ein tolles Buch, das trotz Anspruch jede Menge Lesespaß garantiert.