Unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse vom 11. September 2001 ist das Interesse am Bösen wiedererwacht. Dabei fällt auf, dass die in Politik und Gesellschaft erfolgten Deutungen des Bösen geprägt sind durch Unterscheidungen zwischen gut und böse, die zunehmend auch auf religiöse Kategorien wie Licht - Finsternis, gerecht - sündig, Tod - Leben zurückgreifen. Dies provoziert die Frage nach der Trennschärfe von gut und böse: Wo genau verläuft die Grenze zwischen gut und böse und wer zieht diese Grenze? Ist das Böse eine unabhängige Grösse oder tritt es vielmehr in Vermischung mit dem Guten auf? Und was bedeutet die Grenzziehung zwischen gut und böse im Blick auf Genderkonfigurationen? In ökumenischer Aufgeschlossenheit und aus verschiedenen theologischen Blickwinkeln erkunden die Autoren und Autorinnen dieses Bandes das Böse unter dem Gesichtspunkt von Grenzziehungen.