Ende der 1940er Jahre nimmt eine Brüsseler Familie die Tradition der Vorkriegszeit wieder auf und verbringt den Sommer in Ostende. Der junge, schmächtige Eric spielt, fühlt, schmeckt, riecht, träumt, vor allem aber beobachtet er, was die anderen so treiben. Seine Verwandten schauen in die Ferne, dorthin, wo England liegen muss. Viel später erinnert er sich mit Freude und Staunen zurück an den Strand und die Waterkant, an Verliebtheiten und die Angst vor dem letzten Ferientag.An der See ist eine heitere Beschwörung des sommerlichen Alltags und beschreibt zugleich die zwei Gesichter eines berühmten Touristenortes vor und nach der Saison. Eine Ode an das Strandleben.
»Selbst für diejenigen, die das damalige Ostende leider nicht kennengelernt haben, dürfte dieses Buch ein Erlebnis sein, das im Gedächtnis bleibt.« Hugo Claus
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Jan Drees freut sich, das Erinnerungsbuch des Belgiers Eric de Kuyper nun endlich auch auf Deutsch entdecken zu können: Schon 1988 war es im Original erschienen und beschreibt die Sicht eines kindlichen Protagonisten, so ziemlich identisch mit dem Autor, auf die Sommerurlaube in Ostende. Ende der 1940er Jahre, da spielt das Buch, hat sich der Urlaubsort noch nicht ganz vom Krieg erholt, ebenso wenig die erwachsenen Figuren, bemerkt Drees. Die vignettenhaften Szenen zwischen Strand, Ferienhaus und Fischessen lassen ihn an eine "Vanitas-Ermahnung" denken, daran, dass die Kindheit unwiederbringlich vorbei ist - ein Buch, das sich hervorragend einreiht in die moderne belgische Literatur vom Niedergang, befindet der Kritiker abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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