Der Autor Gustavo Gutierrez - Vater der Befreiungstheologie - ruft gemeinsam mit dem Bischof von Regensburg Gerhard Ludwig Müller - einem theologischen Wegbegleiter und persönlichen Freund - angesichts der Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen von Wohlstand und Wissen im Prozess der Globalisierung zu einem weltweiten solidarischen Aufbruch der Kirche auf.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Jan-Heiner Tück weist darauf hin, dass die Autorenkonstellation bei diesem Buch keineswegs selbstverständlich ist. Der Peruaner Gustavo Gutierrez gilt als "Vater der Befreiungstheologie" und hat als Priester in den Slums seiner Heimat gewirkt; Gerhard Ludwig Müller wiederum hat ausgedehnte Reisen nach Lateinamerika unternommen, teilt Tück mit, und ist heute Bischof von Regensburg. Der vorliegende Band zeichne sich darum nicht zufällig durch eine konstruktiv-versöhnliche Haltung aus, meint Tück; Kirche und Befreiungstheologie näherten sich einander an, die Befreiungstheologie werde als "eine Stimme im Pluralismus der Theologien" betrachtet, fasst Tück zusammen. Die beiden Autoren versuchten, das Anliegen der Theologie der Befreiung unter den veränderten politischen Bedingungen fortzuschreiben, erklärt der Rezensent, wobei er ihrer Situationsanalyse - die Stichwort lauten, wie sonst, Globalisierung, Informationstechnologien etc. - nichts wesentlich Neues abgewinnen kann. Doch auch den Verfassern sei klar, dass das Verhältnis von Wirtschaft und Ethik komplexer sei, "als es wohlmeinende Appelle insinuieren".
© Perlentaucher Medien GmbH
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