Früher wie heute bewegt sich Kunst oft auf dem schmalen Grat zwischen Erotik und Pornographie. Zeitgenössische Tanzstücke und Werke im Bereich der Performancekunst sind durch die ihnen eingeschriebene Körperlichkeit besonders häufig Schauplatz mehr oder weniger tabuloser Auseinandersetzungen mit den Grenzen und Möglichkeiten des Körpers. Der (Kunst)Körper als Arbeitsmaterial und Projektionsfläche, "Maschine" und Interface steht im Zentrum der vorliegenden Untersuchung. Anhand ausgewählter Werke des katalanischen Performers Marcel.lí Antúnez Roca und des in Berlin arbeitenden Choreographen Felix Ruckert wird angesichts zunehmend verschwimmender Grenzen zwischen Publikum, Performer, Bühne und Zuschauerraum die Frage nach der Notwendigkeit einer Neudefinition dieser Begriffe gestellt. Untersucht wird zudem die häufig weit über das übliche Maß hinausgehende Forcierung der Wahrnehmungsbandbreite der Zuschauer durch den bewussten Einsatz von Schockmomenten, Interface-Technik und die Einführung einer haptischen Ebene.