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Manchmal könnte Maria ihre Mutter umbringen. Aber würde sie dann den Namen ihres Vaters erfahren? Marias Mutter schweigt. Keine Antworten auf ihre Fragen. Niemals. Die Mutter schweigt wie Kuhl. Kuhl, die große Liebe. Und plötzlich war er verschwunden. Unauffindbar wie der Vater. Kuhl war überhaupt nicht cool. Kuhl war ein Haufen Hundescheiße, in den ich getreten bin, zu spät gemerkt. Vielleicht war es auch umgekehrt. Vielleicht war ICH der Haufen Hundescheiße, in den DU getreten bist, Kuhl. Und du wirst den Gestank nicht mehr los. MariaMariaMaria. Das sollst du herunterbeten, bis dir die Luft…mehr

Produktbeschreibung
Manchmal könnte Maria ihre Mutter umbringen. Aber würde sie dann den Namen ihres Vaters erfahren? Marias Mutter schweigt. Keine Antworten auf ihre Fragen. Niemals. Die Mutter schweigt wie Kuhl. Kuhl, die große Liebe. Und plötzlich war er verschwunden. Unauffindbar wie der Vater. Kuhl war überhaupt nicht cool. Kuhl war ein Haufen Hundescheiße, in den ich getreten bin, zu spät gemerkt. Vielleicht war es auch umgekehrt. Vielleicht war ICH der Haufen Hundescheiße, in den DU getreten bist, Kuhl. Und du wirst den Gestank nicht mehr los. MariaMariaMaria. Das sollst du herunterbeten, bis dir die Luft ausgeht. Es soll das Letzte sein, was du denkst, was du sprichst, was du riechst.
Maria schreibt einen Brief an Kuhl. Sie erzählt ihm von ihren Jobs, von ihren Männern, von ihren Versuchen, sein plötzliches Verschwinden zu verstehen, und davon, daß Mitte Dreißig uralt ist und sie immer noch nicht ihren Vater kennt.
Sie erwartet keine Antwort von Kuhl. Doch sie erhält eine Antwort auf ihre Fragen, und es ist eine, die sie lieber nicht bekommen hätte.
Ein Liebes- und Haßroman, uncool wie das Leben.
Autorenporträt
HANNE KULESSA lebt als freie Autorin und Moderatorin (hr2kultur) in Frankfurt am Main. Sie hat Kinderbücher geschrieben, zahlreiche Anthologien, Neueditionen und eigene Erzählungen veröffentlicht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.04.2014

Hilft auch nicht
Bei Hanne Kulessa darf eine Sitzengebliebene toben

Was macht man mit der Wut alter Liebesgeschichten, deren Ende man noch immer nicht begreift? Ihre Sublimation in einem Brief, um endlich ins Reine zu kommen, ist eine Idee - und ein hübsches literarisches Sujet. Maria, die in Hanne Kulessas neuem Roman an einen Mann namens Kuhl schreibt, mit dem sie vor vielen Jahren zusammen war und der dann plötzlich verschwand, geht hart mit ihm ins Gericht: Er sei ein Haufen Hundedreck gewesen, in den sie dereinst trat. Natürlich ist es dann doch nicht so einfach; im Schreiben an den Abwesenden arbeitet Maria sich an ihm ab und ihre Lebensgeschichte auf. Darin geht es neben Liebhabern ihrer Mutter und eigenen auch um die Arbeit in einer Sparkassenfiliale. Banalitäten und beherzte Zuspitzungen stehen dabei in einem merkwürdigen Verhältnis zueinander. Gemessen an der Leidenschaft, die für den verschwundenen Liebhaber gelegentlich aufblitzt und poetisch fruchtbar wird ("Trägst Du Dein Indianerhaar immer noch lang, Kuhl?"), gibt es schwache Passagen, etwa wenn auf einer ganzen Seite die beruflichen Möglichkeiten der Erzählerin ausgebreitet werden wie in einer Broschüre der Arbeitsagentur. Der Nachteil von Romanen ist, dass eine einzelne gute Idee, hier die Selbsttherapie durch Briefeschreiben, nicht reicht, sie brauchen über die lange Strecke erzählerisches Kapital, damit auch der Leser davon profitiert, der Therapiesitzung beizuwohnen.

wiel.

Hanne Kulessa: "An Kuhl". Roman.

Ch. Schroer Verlag, Bergisch Gladbach 2014. 167 S., geb., 17,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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