Bessa Myftiu geht in ihrem Roman den Orten der eigenen Kindheit nach. Das Mädchen wächst in einem Quartier von Tirana auf, sie lebt mit der Familie, mit Nachbarn und Freundinnen, sie beobachtet ihre Umgebung. Ihr Alltag ist geprägt von alltäglichen Erlebnissen und kleinen Liebesgeschichten ebenso wie vom Schicksal ihres Vaters, der beim Regime Enver Hoxhas in Ungnade fällt, psychiatrisiert wird, Schreibverbot erhält und danach sein Leben als Kioskverkäufer verdient.Die aus der Perspektive eines Mädchens erzählten Erinnerungen geben einen poetischen, humorvollen und subtilen Einblick in das von Totalitarismus und Patriarchat geprägte Land. Der Roman ist ein wundervolles feines humoristisches Geflecht von Geschichten aus einer Welt, die für die Heranwachsende immer weiter wird.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Maike Albath hat den Debütroman von Bessa Myftiu sehr gern gelesen, weil die albanische Autorin, die seit 1992 in Genf lebt, darin die untergegangene Welt ihrer Kindheit in den 60er und 70er Jahren konserviert. Die Autorin lässt darin aus der Perspektive eines kleinen Mädchens, das die Rezensentin unschwer als Myftius Alter Ego erkennt, von ihrer vielköpfigen Familie erzählen, deren Mitglieder je ihre eigenen Strategien entwickeln, sich der staatlichen Repressionen unter Enver Hoxha zu erwehren, lesen wir. Die Erzählperspektive und die Erzählweise des Sprunghaften, Anekdotischen und Abschweifenden funktioniert über weite Strecken, lobt Albath, nur muss sie zugeben, dass ihr der Ton der kindlichen Naivität, vermengt mit einer hohen Pointendichte, mitunter doch ein wenig auf die Nerven geht. Ärgerlich findet sie, dass der Verlag ein "lobhudelndes" Vorwort von Amelie Nothomb vorangestellt hat, anstatt diesen Roman für sich sprechen zu lassen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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