Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Filmwissenschaft / Mediendramaturgie), Veranstaltung: Kriegsfilm, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Protagonisten des Kriegsfilms treten am Gefechtsschauplatz in eine Welt ein, die sich von ihren Alltagserfahrungen und denen des Publikums gravierend unterscheidet. Oftmals müssen sich die Soldaten in einem unbekannten Terrain zurecht finden, denn Kriegsschauplätze sind meist ferne, teils exotische Länder. Bei der Charakterisierung des dortigen Geschehens kommt dem Ton eine besondere Bedeutung zu. Einerseits sind die Soldaten von einer unbekannten hintergründigen Lautsphäre umgeben, andererseits dominieren im Krieg auch vordergründig fremde Geräusche und Töne. Auf sprachlicher Ebene markant ist das Militärjargon der meist ausschließlich männlichen Stimmen. Hinzu kommen die Klänge verschiedenartiger Waffen und Signale, die für das Überleben von großer Bedeutung sein können. Zudem wird der Protagonist oft anderer, vertrauter Sinne beraubt: Viele Gefechte finden bei Nacht statt, so dass das Gehör oft die einzige Orientierungsmöglichkeit bietet.Meist wird die Tonspur eines Films genutzt, um die Erlebnisse der Hauptfiguren zu subjektivieren und ein für den Zuschauer möglichst "realistisches" Erlebnis zu erschaffen. Gegenstand dieser Arbeit soll die Erforschung der Darstellung subjektiver Wahrnehmungen der Protagonisten und ihrer Wirkung auf den Zuschauer sein; die Bedeutung der in wissenschaftlichen Untersuchungen häufig nicht näher betrachteten akustischen Ebene wird hierbei besonders beachtet. Für diese filmische Analyse eignen sich hauptsächlich Werke, die das Schicksal einzelner Figuren in den Vordergrund rücken und somit die Identifikation des Zuschauers auf eine Hauptfigur fokussieren. Aus diesem Grund finden - besonders im letzten analytischen Teil der Arbeit - die Filme "Saving Private Ryan" (Der Soldat James Ryan) und "Idi i Smotri" (Geh und Sieh) eine besondere Beachtung. "Saving Private Ryan" wurde von Kriegsveteranen sowie der Filmindustrie für sein hohes Maß an Realismus gelobt und mit mehreren Oscars, u. a. für den besten Ton, ausgezeichnet. "Idi i Smotri" zeigt das Kriegsgeschehen aus der Sicht eines jungen russischen Partisanen und arbeitet mit zahlreichen Mitteln der Subjektivierung des Erlebten. Weiterhin werden auch andere für ihr besonderes Sounddesign bekannte Filme, wie z. B. "Apocalypse Now", für die Untersuchung herangezogen.
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