Im Zusammenhang mit dem beschleunigten Landschaftswandel der letzten Jahrzehnte hat sich eine anwendungsbezogene multitemporale Landschaftsforschung entwickelt, die ihren Forschungsgegenstand auch als Kulturlandschaft bezeichnet. Das weist allerdings auf das noch ungelöste Problem hin, wie biotische und abiotische bzw. natürliche und anthropogene Landschaftsteile in Relation zu betrachten sind. Dieses Problem spiegelt sich auch in der institutionellen Trennung von Naturschutz und Denkmalpflege. Ziel der Studie ist, den Weg zu einer interdisziplinären Landschaftsforschung auf Basis eines in Mitteleuropa weithin einsetzbaren GIS aufzuzeigen. Es werden am Beispiel der nördlichen Fränkischen Alb Aufbau und Einsatz eines katasterbasierten „KGIS“ diskutiert. Die Aufbereitung historischer Daten, Analyse- und Bewertungsmethoden, Zukunftsexplorationen sowie Ansätze für ein Landschaftsmanagement stehen im Mittelpunkt der Untersuchung.