Allein die Normativität des Begriffes ¿Entwicklung¿, erschwert es, eine objektive Analyse von Entwicklungszusammenarbeit zu verfassen. Hinzu kommt, dass nicht nur angezweifelt wird, ob Entwicklungszusammenarbeit überhaupt einen positiven Effekt auf deren Empfänger hat, es wird teilweise sogar eine sofortige Einstellung gefordert, da negative Auswirkungen eben dieser überwägen. Fest steht, dass Entwicklungszusammenarbeit trotz einem genuinen Interesse, Länder bei ihren Entwicklungsprozessen zu unterstützen, zu keinem Zeitpunkt spannungs- und interessenfrei, sondern vielfach durch außenpolitische und außenwirtschaftliche Opportunitäten dominiert wurde und wird. Besonders die ärmste Region der Welt, Afrika südlich der Sahara, ist dennoch auf entwicklungsförderliche Unterstützung von finanzstarken Geberländern wie Deutschland angewiesen. Unabhängig von ihrer Daseinsberechtigung ist es somit wichtig, die Entwicklungszusammenarbeit kritisch nach ihrer Wirksamkeit und möglichen Interessenkonflikten zu durchleuchten und mögliche Verbesserungsmöglichkeiten zu prüfen. Aus diesem Grund wird die deutsche Entwicklungszusammenarbeit, deren Anspruch es ist, Hunger und Armut zu besiegen, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu stärken und die Kreierung sozialer und ökologischer Marktwirtschaften zu fördern, mit ihrem Schwerpunktkontinent, Afrika, untersucht. Primäres Ziel dieser Arbeit ist es, einen Einblick in die Arbeitsweise und Konzeption deutscher Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika zu gewähren und diese nachfolgend bestmöglich zu bewerten. Aus diesem Grund sollen nach der Klärung und Abgrenzung zentraler Begrifflichkeiten im zweiten Kapitel die Formen und das institutionelle System deutscher staatlicher Entwicklungszusammenarbeit dargestellt werden. Ein angemessenes Verständnis von einigen wesentlichen Problemen afrikanischer Länder zu generieren ist Ziel des dritten Kapitels, um anschließend untersuchen zu können, ob die staatlichen Träger deutscher Entwicklungszusammenarbeit sich formal konzeptionell nach diesen Problemfeldern ausrichten. Daraufhin folgt mit Kapitel fünf der Hauptteil dieser Thesis, eine tiefer gehende Bewertung deutscher Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika anhand von vier ausgewählten Indikatoren.
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