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Insgesamt ist zu konstatieren, dass das türkische Bestreben, ein Teil Europas zu werden, sich bereits mit einem Blick auf die Geschichte der Türkei begründen lässt. Es ist zu beobachten, dass die Türken von Anbeginn an in einer stetigen Wanderung in Richtung Westen begriffen waren. Als Grenzland zwischen Europa und Asien, zwischen Christentum und Islam sowie zwischen westlichem und östlichem Kulturkreis - nämlich zwischen Orient und Okzident - lässt die Türkei bereits seit den Osmanen ein signifikantes Interesse an Europa erkennen. Die Türken sahen Europa immer als etwas besonderes, etwas…mehr

Produktbeschreibung
Insgesamt ist zu konstatieren, dass das türkische Bestreben, ein Teil Europas zu werden, sich bereits mit einem Blick auf die Geschichte der Türkei begründen lässt. Es ist zu beobachten, dass die Türken von Anbeginn an in einer stetigen Wanderung in Richtung Westen begriffen waren. Als Grenzland zwischen Europa und Asien, zwischen Christentum und Islam sowie zwischen westlichem und östlichem Kulturkreis - nämlich zwischen Orient und Okzident - lässt die Türkei bereits seit den Osmanen ein signifikantes Interesse an Europa erkennen. Die Türken sahen Europa immer als etwas besonderes, etwas Kostbares an. Nicht ohne Grund bezeichneten die Osmanen Europa als den Goldenen Apfel. Die Wurzeln der Westorientierung der Türkei, nämlich ihre politische, kulturelle, gesellschaftliche Ausrichtung nach Europa zeigen eine lange Tradition. Dementsprechend bemühte sich das Land stets, europäisch zu werden und setzte sich zum Ziel, allen multinationalen, westlichen Organisationen und Institutionen in politischer, wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht aktiv beizutreten, sowie ihre Mitgliedschaft dort zu verstärken. Um diese Westorientierung zu vollenden, strebt die Türkei nunmehr den EU-Beitritt an. Durch die Vollmitgliedschaft bemüht sie sich, ihren Europäisierungsprozess zu krönen. Seit dem Beschluss des Europäischen Rates am 3. Oktober 2005 in Brüssel laufen die Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der EU. Seitdem wurde kaum ein Thema in der über 50-jährigen Erfolgsgeschichte der europäischen Vereinigung so kontrovers diskutiert wie ein möglicher EU-Beitritt der Türkei. Der türkische Beitrittswunsch polarisierte und polarisiert die Diskussionen über die Erweiterung der EU europaweit wie keine Kandidatur zuvor. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es, einen wissenschaftlichen Beitrag zum Diskurs um eine mögliche EU-Vollmitgliedschaft der Türkei zu leisten. Es wird versucht, die wissenschaftliche Debatte bzgl. ihrer Argumente für und wider den Beitritt der Türkei sachlich zu analysieren. Der Fokus dieser These ruht primär auf der Analyse und Beurteilung des fundamentalen Westorientierungsprozesses der Türkei sowie weiterer wichtiger Aspekte bei einer Integration, die im Zusammenhang mit einem Anschluss der Türkei an die EU von Bedeutung sind.Dabei werden insb. neben Identität, kulturellen und religiösen Gesichtspunkten eines Beitritts noch ökonomische und soziale, geopolitische und -strategische sowie institutionell-politische Dimensionen beleuchtet.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Ibrahim Bekmezci M.A., geb. in Ankara, ist Politikwissenschaftler und Jurist in Hamburg. Er studierte Politikwissenschaft, Jura und BWL an den Universitäten in Bamberg und Hamburg sowie International Relations der Middle East Technical University (ODTÜ) in Ankara.