Handhabung verbaler Daten in der Sozialforschung Jurgen H.P. Hoffmeyer-Zlotnik Die Wahl quantitativer oder qualitativer Verfahren der Datenerhebung ist nicht alternativ moglich, da die Methodenwahl immer von Forschungsziel und Forschungsfrage abhangig ist. Eine die Genauigkeit von Wirkungszu sammenhangen, hypothesengeleitet, tiberpriifende Forschung setzt ein quantitatives Verfahren voraus; sollen aber begriindete Vermutungen tiber Regelhaftigkeiten in einzelnen Bereichen oder Feldern der sozialen Wirk lichkeit gewonnen werden, so setzt dieses ein qualitatives Verfahren (in der Regel verbunden mit der Gewinnung verbaler Daten) voraus. Damit steht, folgt man Kleinings System der Methoden, die qualitative Forschung vor der quantitativen Forschung; d.h. qualitative Forschung geht in jedem Fall der quantitativen Forschung voraus, ohne daB allerdings immer jene dieser folgen muB (Kleining 1982: 226). Qualitative Daten sind attraktiv. Sie bieten eine Quelle von wohlbegriin deten, reichhaltigen Beschreibungen und Erklarungen von Prozessen, die in einem lokalen Kontext stehen. Mit qualitativen Daten kann man einen chronologischen Ablauf erfassen, raumliche Zusammenhange abschatzen und gehaltvolle Erklarungen erlangen (vgl. Miles & Huberman 1984: 15). Die Analyse qualitativer Daten umfaBt Deutungen, Wahrnehmungen und komplexe Deutungssysteme. Sie stellt einen ProzeB dar, der drei Strangen folgt: a) die Datenreduktion, beinhaltend das Selektieren, Fokussieren, Sim plifizieren, Abstrahieren und Transformieren von "Rohdaten"; 2 Jurgen H. P. HoJfmeyer-Zlotnik b) die Datendarstellung, zu sehen als ein organisiertes Anordnen von Informationen, die Schlul3folgerungen zulassen und Handlungsablaufe erfassen; c) die SchluJ3folgerungen undloder das Verifizieren (vgl. Miles & Huberman 1984: 21 fi).
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