Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: unbenotet, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: Geschichte als Beruf, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus den Tiefen des Mittelalters heraus hat sich die Legende von der Frau, die als Mann verkleidet den Papstthron bestiegen haben soll, in unsere Zeit hinübergerettet, ohne etwas von ihrem Reiz und ihrer Rätselhaftigkeit eingebüßt zu haben. Die jahrhundertelange Diskussion um ihre Existenz ist heute zum Erliegen gekommen, da sowohl Theologen als auch Historiker sie zu keinerlei Ergebnis zu führen vermochten. Doch die Faszination dieser Frauengestalt ist noch wie vor ungebrochen, was einige Arbeiten zur Geschichte und Rezeption dieser Legende bezeugen.Eine der zahlreichen literarischen Werke mit Bezug auf die Legende der Päpstin Johanna bildet der 1996 erschienene Historische Roman "Die Päpstin" (Originaltitel: "Pope Joan") von Donna Woolfolk Cross, der den Gegenstand dieser Arbeit darstellt. Die Autorin erzählt in diesem Roman die Biografie der Johanna von Ingelheim, des späteren Papstes Johannes Anglicus, "so wie sie gewesen sein könnte." Cross konnte hierfür auf eine einen Zeitraum von rund 800 Jahren umfassende Sammlung schriftlicher Quellen zurückgreifen, aus denen sie einige Elemente der Lebensgeschichte der Päpstin Johanna in den Roman übernommen hat.In dieser Arbeit werden einige exemplarisch herausgegriffene Elemente der Handlung des behandelten historischen Romans unter der Fragestellung untersucht, wie im jeweiligen Fall historische Fakten und Überlieferungen für die Verwendung im Roman abgeändert wurden respektive ob anders geartete Auffälligkeiten vorliegen. Diese werden durch Vergleiche mit den als gültige Lehrmeinung akzeptierten historischen Daten und Ereignissen verdeutlicht. Anhand dieser Erkenntnisse werden schließlich mögliche Erklärungen für diese Auffälligkeiten und Modifikationen gesucht. Als Ansatzpunkt für solche Erklärungen fungiert eine leserorientierte Betrachtungsweise; das heißt, es wird die Frage nach der Wirkung der von der Autorin durchgeführten Abänderungen der historischen Ereignisse auf den Leser im Vordergrund stehen.
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