Unter den Bedingungen der Globalisierung können wir uns internationale Politik nicht länger nur als Machtspiel von Nationalstaaten vorstellen. Neue Mechanismen der Koordination bilden sich in vielfältigen Bereichen interund transnationaler Politik heraus und begünstigen überraschenderweise das Aufkommen kommunikativer Formen der Problemlösung. Dieses Grundmotiv von Jürgen Habermas' Handlungs- und Gesellschaftstheorie führt zu den zentralen Fragen dieses Bandes: Auf welche Weise läßt sich das anarchische Moment kommunikativer Freiheit in der internationalen Politik am ehesten zur Geltung…mehr
Unter den Bedingungen der Globalisierung können wir uns internationale Politik nicht länger nur als Machtspiel von Nationalstaaten vorstellen. Neue Mechanismen der Koordination bilden sich in vielfältigen Bereichen interund transnationaler Politik heraus und begünstigen überraschenderweise das Aufkommen kommunikativer Formen der Problemlösung. Dieses Grundmotiv von Jürgen Habermas' Handlungs- und Gesellschaftstheorie führt zu den zentralen Fragen dieses Bandes: Auf welche Weise läßt sich das anarchische Moment kommunikativer Freiheit in der internationalen Politik am ehesten zur Geltung bringen? Und unter welchen Randbedingungen läßt sich überlegene Verhandlungsmacht in Argumentation verstricken? Und schließlich: Wie kann verhindert werden, daß die neuen Formen des Regierens die traditionellen Formen demokratischer Koordination beschädigen? Benjamin Herborth und Peter Niesen sind Politikwissenschaftler an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Peter Niesen lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Technischen Universität Darmstadt. Jürgen Habermas wurde am 18. Juni 1929 in Düsseldorf geboren. Von 1949 bis 1954 studierte er in Göttingen, Zürich und Bonn die Fächer Philosophie, Geschichte, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie. Er lehrte unter anderem an den Universitäten Heidelberg und Frankfurt am Main sowie der University of California in Berkeley und war Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg. Jürgen Habermas erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden und Preise, darunter den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2001) und den Kyoto-Preis (2004).
Inhaltsangabe
- Peter Niesen: Anarchie der kommunikativen Freiheit - ein Problemaufriss - Nicole Deitelhoff: Was vom Tage übrig blieb. Inseln der Überzeugung im vermachteten Alltagsgeschäft internationalen Regierens - Thomas Risse: Global Governance und kommunikatives Handeln - Patrizia Nanz / Jens Steffek: Zivilgesellschaftliche Partizipation und die Demokratisierung internationalen Regierens - Thomas Saretzki: Argumentieren, Verhandeln und Strategie. Theoretische Referenzen, begriffliche Unterscheidungen und empirische Studien zu arguing und bargaining in der internationalen Politik - Benjamin Herborth: Verständigung verstehen. Anmerkungen zur ZIB-Debatte - Antje Wiener: Demkratischer Konstitutionalismus jenseits des Staates? Perspektiven auf die Umstrittenheit von Normen - Harald Müller: Internationale Verhandlungen, Argumente und Verständigungshandeln. Verteidigung, Befunde, Warnung - Nancy Fraser: Die Transnationalisierung der Öffentlichkeit. Legitimität und Effektivität der öffentlichen Meinung in einer postwestfählischen Welt - Rainer Forst: Dialektik der Moral. Grundlagen einer Diskurstheorie transnationaler Gerechtigkeit - Rainer Schmalz-Bruns: An den Granzen der Entstaatlichung. Bemerkungen zu Jürgen Habermas' Modell einer "Weltinnenpolitik ohne Weltregierung" - Erik Oddvar Eriksen: Deliberation und demokratische Legitimität in der EU - Zwischen Konsens und Kompromiss - Hauke Brunkhorst: Zwischen transnationaler Klassenherrschaft und egalitärer Konstitutionalisierung. Europas zweite Chance - Ingeborg Maus: Verfassung oder Vertrag. Zur Verrechtlichung globaler Politik - Christoph Humrich: Faktizität ohne Geltung? Oder: Hat die Konstitutionalisierung des Völkerrechts eine diskurstheoretische Chance? - Jürgen Habermas: Kommunikative Rationalität und grenzüberschreitende Politik: eine Replik
- Peter Niesen: Anarchie der kommunikativen Freiheit - ein Problemaufriss - Nicole Deitelhoff: Was vom Tage übrig blieb. Inseln der Überzeugung im vermachteten Alltagsgeschäft internationalen Regierens - Thomas Risse: Global Governance und kommunikatives Handeln - Patrizia Nanz / Jens Steffek: Zivilgesellschaftliche Partizipation und die Demokratisierung internationalen Regierens - Thomas Saretzki: Argumentieren, Verhandeln und Strategie. Theoretische Referenzen, begriffliche Unterscheidungen und empirische Studien zu arguing und bargaining in der internationalen Politik - Benjamin Herborth: Verständigung verstehen. Anmerkungen zur ZIB-Debatte - Antje Wiener: Demkratischer Konstitutionalismus jenseits des Staates? Perspektiven auf die Umstrittenheit von Normen - Harald Müller: Internationale Verhandlungen, Argumente und Verständigungshandeln. Verteidigung, Befunde, Warnung - Nancy Fraser: Die Transnationalisierung der Öffentlichkeit. Legitimität und Effektivität der öffentlichen Meinung in einer postwestfählischen Welt - Rainer Forst: Dialektik der Moral. Grundlagen einer Diskurstheorie transnationaler Gerechtigkeit - Rainer Schmalz-Bruns: An den Granzen der Entstaatlichung. Bemerkungen zu Jürgen Habermas' Modell einer "Weltinnenpolitik ohne Weltregierung" - Erik Oddvar Eriksen: Deliberation und demokratische Legitimität in der EU - Zwischen Konsens und Kompromiss - Hauke Brunkhorst: Zwischen transnationaler Klassenherrschaft und egalitärer Konstitutionalisierung. Europas zweite Chance - Ingeborg Maus: Verfassung oder Vertrag. Zur Verrechtlichung globaler Politik - Christoph Humrich: Faktizität ohne Geltung? Oder: Hat die Konstitutionalisierung des Völkerrechts eine diskurstheoretische Chance? - Jürgen Habermas: Kommunikative Rationalität und grenzüberschreitende Politik: eine Replik
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