"Anatomie der Subjektivität" heißt, das Phänomen in seinen verschiedenen Facetten zu betrachten und unter unterschiedlichen Gesichtspunkten zu analysieren. Erkenntnistheoretische, ontologische und semantische Aspekte von Subjektivität spielen dabei ebenso eine Rolle wie der Zusammenhang von Subjektivität und Freiheit, Zeit oder ästhetischer Erfahrung sowie die Frage, wie sich Subjektivität in unser alltägliches und wissenschaftliches Gesamtbild der Welt integrieren lässt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der Sammelband sei eine Festschrift zum sechzigsten Geburtstag des Tübinger Philosophen Manfred Frank, erläutert Rezensentin Käthe Trettin, der in seinem Werk die deutsche idealistische Tradition der Philosophie mit "analytischen Methoden" zu verbinden suche. Entsprechend seien nicht nur "kontinentale" Gratulanten mit Beiträgen vertreten, sondern auch amerikanische und englische Vertreter analytischer Provenienz. Für eine deutsche Festschrift, stellt die Rezensentin gleich zu Beginn fest, enthalte der Band vergleichsweise viele gehaltvolle Beiträge, die auch über den Geburtstag hinaus für die Fachwelt von Interesse seien. Insbesondere die Beiträge der beiden Herausgeber werden von Trettin hervorgehoben, zum einen Thomas Grundmanns "luzide und kritische Rekonstruktion von Descartes? Cogito-Argument", und zum anderen Frank Hoffmann mit der epistemologischen Frage nach der "Rolle des Bewusstseins für die introspektive Selbstkenntnis". Als "kleine Pointe" serviert Trettin zuletzt noch die hohe Wertschätzung von Fichte, Schelling, Schleiermacher ("nicht zu vergessen Beethoven!") in Sachen Bewusstsein und Selbstbewusstsein ausgerechnet bei den englischen "(post)-analytischen" Philosophen Peter Dews und Andrew Bowie. Hier werde Manfred Frank gewissermaßen auf seinem eigenen Felde überboten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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