Grundlage und Stiitze des rationellen Betriebes aller producirenden Ge werbe ist die Bekanntschaft mit den Bedingungen des Lebens und des Ge deihens, mit den Vorgangen des Entstehens und der Fortpflanzung, der Ernahrung und des Wachsthums , der Reproduktion und der Krankheits erscheinungen, ist die physiologische Erkenntniss der Lebenserscheinungen, besonders derjenigen lebenden Wesen, die Gegenstand der Pflanzen- und der Thierzucht sind. Die rur den Waldbau zur Zeit bestehenden Lehrsatze sind grosstentheils Ergebniss der Praxis des Forstwirthschaftsbetriebes; sie lehren uns, wie wir saen und pflanzen, wie wir das Erzogene beschutzen und benutzen mussen, um erfahrungsmassig eines guten Erfolges gewlirtig sein zu durfen. Allein diese Erfahrungsslitze, aus denen der heutige Forstwirthschaftsbetrieb sich auf gebaut hat, haften an der Scholle, von der sie erhoben wurden, sie lassen uns im Stich unter anderen, noch nicht erprobten Standorts, Bestandes- und Ver brauchsverhaltnissen, sie gewahren nie die Sicherheit, dass eine Betriebshandlung unbedingt die Beste ist, dass dem erfahrungsmassig gut e n Erfolge nicht ein noch unbekannter be sse r e r oder be s t e r Erfolg zur Seite steht. Grossere Sicherheit bester Erfolge forstwirthschaftlicher Handlungsweise kahn allein ent springen der Bekanntschaft mit den Lebenserscheinungen unserer Zoglinge (Biologie), die ihrerseits sich grundet auf die Bekanntschaft mit dem Bestande (Chemie) und mit dem Baue (Anatomie, Histologie) der Werkstatten, in und durch welche die Lebensthatigkeit sich vollzieht, wie die Werkthatigkeit einer Uhr nur erkannt werden kann aus Bestand und Bau ihres Rader-, Feder- und Kettenwerkes. VI VOl'WOl't.
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