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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.12.2008

Gesehen und gelesen
Auf den ersten Blick wollen sie überhaupt nicht mehr in unsere Zeit passen – diese chromblitzenden rollenden Ungetüme auf überbordenden Breitreifen, die von bärenstarken Achtzylindern gedreht werden. Autos, die aussehen wie aus einer völlig anderen Welt, und Hot Rod genannt werden, was so viel wie „heißes Pleuel” heißt. Diese automobile Subkultur wurde in den vierziger Jahren in den USA von heimkehrenden Soldaten begründet, die für den Bau der Hot Rods alte und deshalb billige Autos nutzten, sie leichter machten und viel stärkere Motoren einsetzten.
Der amerikanische Fotograf Doug Mitchel dokumentiert in seinem neuen Bildband „Hot Rod” die ganze Bandbreite dieser Szene, deren Einfallsreichtum und Erfindungsgabe keine Grenzen zu kennen scheint. Ob ein Ford Coupé aus dem Jahr 1937, ein Chevrolet Pick-up aus dem Jahr 1948 oder ein Willys Coupé, Baujahr 1937 – insgesamt 39 sehenswerte Hot Rods zeigt Mitchel im Detail und erzählt zu jedem Fahrzeug auf launige Weise die Geschichte des Umbaus.
Ein Ausflug in eine Welt, in der es wahrlich nicht um Vernunft, steigende Benzinpreise und politische Korrektheiten geht. Bei den Hot Roddern geht es um beeindruckendes handwerkliches Geschick, um pure Selbstdarstellung und schieren Spaß am Automobil. Schön, dass es auch das gibt. op
Doug Mitchel: Hot Rod; Heel Verlag; 256 Seiten; 312 farbige Abbildungen; 49,90 Euro.
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