Seit dem Zweiten Vatikanische Konzil drohen indigenen Kulturen keine Einverleibung und keine Überlagerung durch ein abendländisches Christentum mehr. Stattdessen tun sich neue Wege des Zueinanders von einheimischen und christlichen Traditionen auf: Indigene Theologien entwickeln sich in doppelter Treue - zur jeweils angestammten Kultur und zum Evangelium. Im Vorfeld der Amazonassynode gibt Papst Franziskus auf seiner Reise nach Chile und Perú in klaren Worten bekannt, dass ihm an einer Kirche mit indigenem Gesicht liegt. Um die dadurch inspirierten Entwicklungen geht es in diesem Buch. Darum, was ein gutes Leben (buen vivir) ausmacht; um den pastoralen Auftrag, Gemeinschaften vor Ort zu stärken; um die Frage, wie im andinen Kulturraum Lebensweisheit und Kosmovisionen zu jüdisch-christlichem Schöpfungsglauben passen,; um interkulturelle Philosophie und Bildung; um Visionen für die Weltkirche.