André Grabar ( 26. Juli 1896 in Kiew; 3. Oktober 1996 in Paris) war ein russischstämmiger französischer Kunsthistoriker und Byzantinist. Grabar ging in Kiew zur Schule und studierte dort ab 1915 an der Wladimir-Universität in Kiew und danach an der Universität Petrograd bei N. P. Kondakow und dessen Schülern Dmitri Wlassewitsch Ainalow (D. V. Ainalov)[1] und Jakow Iwanowitsch Smirnow (1869-1918). 1919 schloss er sein Studium, das durch die Oktoberrevolution unterbrochen war, in Odessa ab und ging 1920 nach Bulgarien. Dort katalogisierte er für den Direktor des Archäologischen Museums in Sofia Bogdan Filow die mittelalterlichen Denkmäler in Bulgarien, wofür er drei Jahre unterwegs war. Danach ging er 1922 zunächst als Russisch-Lehrer nach Straßburg, wo er den Mediävisten Paul Perdrizet (1870 -1938) traf, 1928 promoviert wurde und an der Universität als Maitre de Conferences Kunstgeschichte lehrte. 1937 wurde er Nachfolger von Gabriel Millet auf dem Lehrstuhl für Christliche Archäologie an der École pratique des hautes études in Paris, wo er bis 1966 lehrte (später auf dem Lehrstuhl für Byzantinische Kunst und Archäologie). Außerdem war er von 1946 bis 1966 Professor für byzantin