Charles André Weiss ( 30. September 1858 in Mulhouse; 31. August 1928 in Den Haag) war ein französischer Jurist. Er wirkte als Professor an den Universitäten Dijon und Paris und fungierte von 1922 bis zu seinem Tod als Richter am Ständigen Internationalen Gerichtshof. André Weiss wurde 1858 in Mulhouse geboren und absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Paris, das er 1880 mit dem Doktorat und der Agrégation, der Zulassungsprüfung für das Lehramt, abschloss. Im folgenden Jahr wurde er Professor an der Universität Dijon, 1891 wechselte er an die juristische Fakultät der Universität Paris. An dieser hatte er von 1896 bis 1908 eine ordentliche Professur für Zivilrecht und ab 1908 für Völkerrecht und internationales Privatrecht inne. Ab 1907 fungierte er darüber hinaus als Rechtsberater des französischen Außenministeriums. Er war in dieser Funktion ein enger Vertrauter von Außenminister Aristide Briand und nahm nach dem Ende des Ersten Weltkrieges auch als Delegierter an der Pariser Friedenskonferenz teil, bei der er eine der Unterkommissionen der Konferenz leitete.