Die Wirkmächtigkeit historischer Abbildungen in Bezug auf das überlieferte Bild großer Persönlichkeiten kann kaum überschätzt werden. Jede Zeit machte sich ihre eigenen Bilder von Politikern, Künstlern, Philosophen und anderen Heroen, bezog dabei oft aber auch die in Vorgängergenerationen geschaffenen Bilder mit ein. Die Buchserie "Bildbiografien" des Verlages Klaus-Jürgen Kamprad widmet sich dem Leben und dem Nachleben großer Persönlichkeiten der Vergangenheit in Wort und Bild. Fundiertheit des Textes und Anschaulichkeit des reichen Bildmaterials gehen dabei Hand in Hand.Andreas Hammerschmidt (1611-1675) gilt als wichtiger und einflussreicher Komponist der deutschen Barockepoche; sein Leben und Schaffen ist der breiten Öffentlichkeit von heute aber nur peripher bekannt und zudem bisher kaum näher untersucht worden. Die Bildbiografie behebt wichtige Desiderate der Forschung auf Grundlage der vom Autor erschlossenen Dokumente zu Hammerschmidts Leben und Werk.Es lohnt, den zahlreichen Spuren zu folgen, die der Komponist in der mitteldeutschen Musikgeschichte - nicht nur an seinen drei Hauptwirkungsorten Freiberg, Schloss Weesenstein und Zittau - hinterlassen hat. Andreas Hammerschmidt stellte gerade im bürgerlich-protestantischen Zittau die zentrale Figur im barocken Musikleben der Stadt dar, wo er 36 Jahre lang als Organist der Hauptkirche St. Johannis tätig war. Durch seine zahlreichen, oft in mehreren Auflagen erschienenen Notendrucke wirkte er aber weit über die Grenzen seiner jeweiligen Anstellungsorte hinaus; sein Werk wurde auch von Koryphäen der damaligen Zeit wie dem norddeutschen Dichter Johann Rist oder dem Dresdner Hofkapellmeister Heinrich Schütz sehr geschätzt. Abgesehen von seiner kirchenmusikalischen Position und der Kompositionstätigkeit legt dieser Band auch für die weiteren Tätigkeitsbereiche Andreas Hammerschmidts erstmals konkrete Zeugnisse in gebündelter Form vor - eine reichhaltig bebilderte Ergänzung zur parallel erscheinenden Gesamtausgabe der klangschönen Musik.