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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Die drei Stunden, die man für die Lektüre dieses Buches benötigt, lohnen sich absolut, findet Rezensent Arno Widmann, dem Ulrich Johannes Schneiders Buch ein Anlass ist, über das gute Leben im falschen nachzudenken, genauer gesagt: Über die großzügige, ambitionierte Spendentätigkeit des Kapitalisten Andrew Carnegie. 2800 Bibliotheken hat Carnegie finanziert, erfährt man hier, und auch worum es ihm dabei ging: Um die Vermittlung von Wissen als Voraussetzung für ein demokratisches und friedliches Zusammenleben aller Menschen, unabhängig von Geschlecht, Rasse, Klasse und Alter. Auf welche Widerstände Carnegie mit dieser Vision und ihrer Umsetzung immer wieder stieß, wird ebenfalls beschrieben. Und gezeigt, zum Beispiel in der Fotografie einer Schalterschlange, in der zwar Männer, Frauen, Kinder stehen, aber nur weiße. Doch Rassismus und Sexismus sind nicht die einzigen Widerstände, auf die Carnegie stieß, lesen wir. Immer wieder traf ihn auch die nicht unbegründete Kritik von links: Seine Spenden seien nichts als Ablasszahlungen. Schließlich, erinnert uns Widmann, war Carnegie einer der größten Stahlproduzenten der Welt. Und wo wird besonders viel Stahl benötigt? In der Rüstungsindustrie. Ja, wie viel Schlechtes muss man tun, "um so viel Gutes tun" zu können, fragt sich der Rezensent nach der Lektüre dieses kleinen, feinen Buches. 110 Seiten umfasst es nur, und ist doch so viel größer, denn dahinter, so Widmann, steht das enorme Wissen seines Autors, des Philosophen, Foucault-Kenners und Experten für Bibliotheksgeschichte Ulrich Johannes Schneider.

© Perlentaucher Medien GmbH
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