Anemophilie oder Windblütigkeit (auch Anemogamie) bezeichnet die Anpassung von Samenpflanzen an die Bestäubung durch den Wind. Windblütigkeit ist bei den Samenpflanzen die ursprüngliche Form der Bestäubung, die Kiefernartigen sind solche primär windblütigen Pflanzen. Bei den Bedecktsamern, die primär tierbestäubt sind, hat sich in vielen Sippen sekundär wieder Windblütigkeit entwickelt. Bei Windblütigkeit ist ein sehr hohes Verhältnis von Pollenkornzahl zu Samenanlagenzahl (P/O-Wert) nötig, um eine ausreichende Bestäubungsrate zu gewährleisten. Bei den Kiefernartigen beträgt sie rund eine Million, bei der Gemeinen Hasel (Corylus avellana) etwa 2,5 Millionen. Die Hänge-Birke (Betula pendula) allerdings hat mit 6700 einen Wert, der im Bereich von tierblütigen Arten liegt. Der hohe Aufwand für die Pollenproduktion wird teilweise dadurch ausgeglichen, dass windbestäubter Pollen meist wesentlich weniger Sporopollenin enthält.
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