Müller-Commichaus neuestes Buch ist der Versuch, mit Hilfe eines "Lehrstücks" ein Konzept von Anerkennungspädagogik in der Erwachsenenbildung zu entwerfen. Fünf Personen, ein Professor, eine Doktorandin und drei Masterstudierende, führen in einem "Nachseminar" jenseits der üblichen Leistungszwänge ein Gespräch darüber, wie die Einzelheiten solch eines Konzepts aussehen könnten. Dabei sind sie darauf bedacht, auch im Umgang miteinander immer neue Formen von authentischer Anerkennung zum Ausdruck zu bringen. In insgesamt sieben Sitzungen an der Universität Lernburg entfalten sie Anerkennungspädagogik, indem sie einander gegenüber Anerkennung praktizieren.Müller-Commichaus Text ist darüber hinaus Kritik an den "Vereinsamungen" einer konstruktivistisch verstandenen Erwachsenenpädagogik wie an einer Praxis von Coaching (als Segment von Erwachsenenbildung), in der Ratsuchende nur mehr für ein Funktionieren als "Ichlinge" qualifiziert werden. Beidem setzt er eine intersubjektivistischeHerangehensweise entgegen, die Lernende in die Lage versetzt, mittels spiegelnder Begleitung eines anerkennenden Du in ihren beruflichen wie sozialen Kompetenzen zu wachsen.
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